In der Küche läuft alles wie geschmiert: Zwei Köche schaufeln kiloweise Filetspitzen in riesige Pfannen. "Salz! Pfeffer!" ruft einer durch die aufsteigende Dampfwolke. Andere haben gerade 100 Schüsseln mit Kohlrabisuppe gefüllt. Oder kleine Kunstwerke aus Salatblättern zusammengesteckt.
Ein Lob für die Küche
Es brutzelt, schmurgelt und zischt. Irgendwann kommt der Oberkellner in die Küche und verkündet: "Die Leute sind begeistert!" Na, habt ihr auch schon mal so ein Lob für Eure Kochkünste bekommen? Wenn ja, steht euch vielleicht eine Laufbahn als Meisterköchin oder Meisterkoch bevor - vorausgesetzt, ihr verfügt über eine gute Portion Geschmacksnerven, einen Schuss Fantasie und eine Prise Fingerspitzengefühl.
Frühe Leidenschaft
Viele Küchenchefinnen und -chefs entdeckten bereits als Kinder ihre Leidenschaft fürs Essen. Der Hamburger Heiko Stock wusste mit zwölf Jahren, dass sein Platz hinterm Herd sein würde. Jetzt, mit 30, hat Heiko bereits einen Stern - drei Sterne sind die höchste Auszeichnung, die ein Koch bekommen kann; vergeben werden sie vom "Guide Michelin", einem berühmten Restaurantführer.

Drei Jahre einkaufen, putzen, schnippeln
Aber vor dem Griff nach den Sternen steht die Ausbildung bei einem erfahrenen Koch oder einer erfahrenen Köchin: Drei Jahre muss ein Lehrling schnippeln, Rezepte pauken, Waren einkaufen, Preise berechnen und lernen, Küche und Töpfe blitzblank zu halten. Die Lehre kann jeder machen, der mindestens einen Hauptschulabschluss hat; bewerben könnt ihr euch in Restaurants, Kantinen oder Hotelküchen.
Ideen sammeln für neue Rezepte
Wer für verwöhnte Gaumen kochen will, sollte nach der Lehre auf Wanderschaft gehen und bei verschiedenen Kolleginnen und Kollegen "reinschnuppern". So kann ein Jungkoch oder eine Jungköchin überall Ideen sammeln, um ganz neue Gaumenfreuden zu erfinden. Etwa einen Kartoffel-Schokoladen-Auflauf. Oder grünes Oliveneis. Gibt's wirklich!
Eine "Badewanne" voll Kartoffelbrei
Natürlich arbeiten nicht alle Köchinnen und Köche in einem Sterne-Restaurant, wo jedes Gericht zum Kunstwerk wird. Viele beschäftigen sich damit, wie man eine ganze Truppe hungriger "Mäuler" stopft, etwa in Jugendherbergen. Da wird dann schon mal mit einer Blechkelle in einer "Badewanne" voll Kartoffelbrei gerührt.
Experten für Fisch, Soßen oder Desserts
Andere Köchinnen und Köche spezialisieren sich auf ein kleines Gebiet: Heiko Stock zum Beispiel auf Fisch. Weil "Fischexperte" nicht so elegant klingt, heißen diese Fachleute französisch "Poissonier" (sprich: Poassonjeh); es gibt auch "Sauciers" (Sohssjehs), die Soßen-Expertinnen und -Experten; und für das Dessert die "Pâtissiers" (Patissjehs).
Koch-Wettbewerbe
Wenn ihr es auch so weit gebracht habt, könnt ihr sogar bei Wettbewerben den Löffel schwingen. Es gibt zum Beispiel - fast wie beim Fußball - eine deutsche Nationalmannschaft der Köchinnen und Köche. Die Profis treffen sich regelmäßig zum Übungskochen und bekommen Hausaufgaben, die sie an ihren heimischen Herden lösen müssen.