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Beruf Präparator/in

Ohne ihre Arbeit sind Museen undenkbar: Präparatorinnen und Präparatoren stopfen Tiere aus und machen biologische und geologische Ausstellungsstücke haltbar. Ein Job, der viel Geduld und Fingerspitzengefühl erfordert
Beruf: Präparatoren stellen unter anderem Modelle von Pflanzen und Tieren her. Mithilfe dieser Formen werden beispielsweise Tentakel für ein Anemonenmodell gegossen
Präparatoren stellen unter anderem Modelle von Pflanzen und Tieren her. Mithilfe dieser Formen werden beispielsweise Tentakel für ein Anemonenmodell gegossen
© Maike Glos

Maike Glos hat es gut getroffen. Sie konnte während ihrer Ausbildung zur geologisch/paläontologischen Präparatorin am Riff-Modell im Bremer Übersee-Museum mitarbeiten und weiß, dass jetzt viele Tausend Menschen ihre Arbeit sehen und dabei auch noch etwas lernen können. Das ist ein schönes Gefühl. Im Interview berichtet sie über ihre Arbeit.

Was macht ein Präparator oder eine Präparatorin?

Präparatorinnen und Präparatoren fertigen nicht nur Modelle und präparieren Objekte für Unterrichtszwecke, Sammlungen oder Ausstellungen - auch die Betreuung der Sammlungen und die Restaurierung und Erhaltung von historischen Präparaten zählt zu ihren Aufgaben. Manchmal betreiben Präparatorinnen und Präparatoren ihr eigenes Gewerbe und präparieren Tiere und Vögel für Jäger, Naturschutzvereine oder Privatleute.

Wer Präparatorin oder Präparator werden möchte, muss sich für eine von drei Fachrichtungen entscheiden:

Zoologische Präparatorin oder Präparator

Diese Menschen konservieren auf naturgetreue Weise Tiere oder Teile von Tieren und sind für die fachgerechte Pflege der Präparate zuständig. Über die äußeren Formen hinaus stellen sie unter anderem auch Skelett-Präparate und Modelle her, präparieren Wirbeltiere, und fertigen Jagd-Trophäen und Flüssigkeitspräparation an.

Medizinische Präparatorin oder Präparator

Sie konservieren Körper oder Körperteile – darunter auch Organe – von Menschen und Tieren. Dazu verwenden sie Präparationsmethoden, mit denen sich die Objekte erhalten, darstellen und nachbilden lassen. Unter anderem skelettieren, konservieren und präparieren sie Objekte, stellt Trockenpräparate her und zeichnen und formen Modelle.

Geologisch/paläontologische Präparatorin oder Präparator

Geowissenschaftliche Präparatorinnen und Präparatoren legen zum Beispiel Fossilien, Gesteine und Mineralien frei und kümmern sich um ihre Erhaltung. Dazu müssen sie Grabungstechniken beherrschen, Fossilien anschleifen und präparieren, Dünnschliffe herstellen, Fossilien rekonstruieren und zeichnen, und Modelle aller Art herstellen.

Ausbildung

Präparatorin oder Präparator ist ein Ausbildungsberuf, der nach drei Jahren Lehrzeit mit einer Abschlussprüfung endet. Nach bestandener Prüfung erhält der oder die Auszubildende ein Zeugnis als naturwissenschaftliche Präparatorin oder Präparator.

Praxis

Beruf: Hier seht ihr, wie die ersten Tentakel der Anemone aufgesetzt werden. Die fertige Anemone hat später viele Hundert Tentakel - eine mühselige Arbeit
Hier seht ihr, wie die ersten Tentakel der Anemone aufgesetzt werden. Die fertige Anemone hat später viele Hundert Tentakel - eine mühselige Arbeit
© Maike Glos

Im praktischen Teil der Ausbildung lernt ihr verschiedene Präparationsmethoden kennen und anwenden. Dazu müsst ihr gut beobachten und gestalten können und ein Gefühl für Formen haben. Ohne handwerkliches Geschick, Ausdauer und Geduld geht hier gar nichts.

Theorie

Im Theorieteil geht es darum, wie man Ausstellungen gestaltet und Sammlungen betreut. Ihr lernt eine Menge über Humanbiologie, Tiersystematik oder Geologie und werdet in Präparations- und Museumstechnik sowie Material- und Maschinenkunde ausgebildet. Hygienevorschriften gehören ebenso dazu wie rechtliche Grundlagen. Außerdem besucht ihr allgemeinbildende und gestalterische Kurse und absolviert einen Giftkurs.

Ausbildungsvoraussetzungen

Schulausbildung: mindestens Realschulabschluss, lieber jedoch Abitur mit guten bis sehr guten Noten in Kunst und den naturwissenschaftlichen Fächern.

Gesundheitliche Anforderungen: Ihr müsst frei von Allergien sein, einen guten Farbensinn haben, hygienebewusst arbeiten und bereit sein, auch Schmutzarbeiten auszuführen. Ihr solltet ebenso gut im Team wie alleine arbeiten können.

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