Der Mensch kommt nicht mit einem fertigen Gehirn auf die Welt. Anfangs sind bei Weitem nicht alle Verbindungen zwischen den Nervenzellen ausgebildet. Erst allmählich formt sich das Denkorgan, gewinnt es an Struktur, bildet sich das komplizierte Netzwerk aus, das uns denken, fühlen und handeln lässt. Im frühen Erwachsenenalter sei dieser Prozess abgeschlossen und das Organ verändere sich nicht mehr, glaubten Wissenschaftler lange Zeit. Aber das, so hat sich herausgestellt, ist ein gewaltiger Irrtum: Der Umbau der Jugendjahre verlangsamt sich zwar - doch er kommt niemals zum Stillstand.
Das Gehirn kann sich in jedem Lebensalter physisch verändern und somit auch immer neue Informationen speichern oder neue Fähigkeiten entfalten. Die meisten Nervenzellen verlieren niemals die Gabe, Verknüpfungen untereinander zu festigen oder neu aufzubauen. In einem Hirnbereich, dem Hippocampus, können sich gar bis ins hohe Alter immer neue Nervenzellen bilden. Dieses Areal ermöglicht es uns, Eindrücke oder Informationen aufzunehmen und langfristig zu speichern. Kurz: zu lernen.
In dieser Dokumentation zeigen Filmemacher, wie Hirnforscher, Psychologen und Neurologen die sogenannte "Neuroplastizität" erforschen. Und sie erklären das "Brain Fitness Programm": Mehr als 50 Hirnforscher haben aus ihren Erkenntnissen Regeln abgeleitet, die dabei helfen, das Gehirn zu Veränderungen anzuregen, agil und schnell zu machen. Denn nicht nur den Körper können wir gezielt trainieren und fit halten. Sondern - dank der Neuroplastizität - auch den Geist.
GEOkompakt Nr. 44 "Jung im Kopf" ist auch mit DVD erhältlich.