Unterschiede in kognitiven Leistungen, so viel weiß man inzwischen, beruhen auf zweierlei Aspekten: Zum einen auf der individuellen Struktur, der Vernetzung der Nervenzellen im Gehirn. Zum anderen auf funktionellen Besonderheiten, also darauf, wie sich die Nervenzellen verständigen. Immer deutlicher zeigt sich auch, dass Intelligenz nicht bloß einen Part des Denkorgans betrifft, sondern eine Gesamtleistung jener rund 1,4 Kilogramm schweren Masse in unserem Schädel ist.
Und besonders verblüffend: Ein smarter Kopf ist nicht nur ein geschickter Netzwerker. Sondern auch ein raffinierter Verlangsamer. Im schlauen Gehirn scheint es nämlich nicht nur darum zu gehen, bestimmte Aktivitäten hochzufahren, sondern andere Prozesse zu bremsen. Intelligenten Menschen gelingt es zum Beispiel weit besser, Störfeuer aus solchen neuronalen Netzen zu unterbinden, die uns zu Tagträumereien verleiten. Daher können sie sich besser fokussieren und bei der Sache bleiben.