Lange schien es so sicher wie einst der Lauf der Sonne um die Erde: dass wir die Welt wahrnehmen, wie sie wirklich ist. Dass unser Gehirn die Signale unserer Sinnesorgane originalgetreu in bewusste Eindrücke verwandelt.
Doch je mehr Forscherinnen und Forscher über die Arbeits- und Funktionsweise unseres Denkorgans herausfinden, desto deutlicher zeigt sich: Die Wirklichkeit mit ihren leuchtenden Sonnenuntergängen und ihren duftenden Lavendelfeldern, in der ein Orchester Wohlklang und eine Schrottpresse Lärm erzeugt – jene Welt also, wie sie den meisten Menschen erscheint –, ist keineswegs stabil und unverrückbar. Sie ist noch nicht einmal objektiv messbar. Die Welt, wie wir sie kennen, ist vielmehr eine Konstruktion unseres Bewusstseins.