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Mythos "Billiges Dopamin" Was uns wirklich zu Online-Junkies macht – und wie der Entzug gelingt

  • von Sergei Pankov
Angeblich beruht exzessiver Smartphone-Konsum auf einer Sucht nach "billigem Dopamin". Aus Sicht der Wissenschaft liegt dem Verlangen nach immer mehr Klicks etwas anderes zugrunde
Illustration von einer Person mit Smartphone in einem Kreislauf
Endlos können wir uns in den Feeds auf unseren Smartphones verlieren. Glücklich macht das nicht. Eher verbirgt sich hinter exzessivem Online-Konsum eine Form des Stressabbaus
© vatrushka67 / istockphoto / Getty Images

Schlaflose Nächte vor dem Bildschirm, verpasste Abgabefristen durch endloses Scrollen, Gespräche, die nicht in Gang kommen, weil der Blick ständig zum Smartphone geht: Die Folgen von übermäßigem Online-Konsum machen vielen zu schaffen. Allein: Der Drang, ständig "on" zu sein, lässt sich nur schwer abschütteln. Denn längst ist unser Gehirn geradezu süchtig nach immer neuen Nachrichten, Bildern, Clips. 

Dafür verantwortlich ist ein körpereigenes Suchtmittel namens Dopamin, das durch die digitale Reizflut im Übermaß ausgeschüttet wird, so eine gängige Vorstellung. Daher soll "Digital Detox" Abhilfe versprechen. Die Idee dahinter: Wer offline geht, setzt sein Gehirn auf Dopamin-Entzug. Und entwöhnt sich so von exzessiver Online-Sucht. Klingt plausibel. Doch die Forschung hat diese Theorie längst widerlegt.