Kennen Sie das? Sie sind auf einer Party bei Freunden eingeladen, werden jemandem vorgestellt – und sobald das Gegenüber seinen Namen sagt, haben Sie ihn schon wieder vergessen. Das Gute: Sie sehen diesen Menschen vielleicht nie wieder.
Unangenehm wird es erst, wenn Ihnen der Name eigentlich einfallen muss. Zum Beispiel, wenn sie jemanden schon öfter gesehen haben, und ihn zufällig treffen. Und sich dann denken: Verdammt, wie hieß der nochmal? Oder im Arbeitsalltag. Sie fangen einen neuen Job an und wissen nach Wochen immer noch nicht, wie der Kollege nebenan im Büro heißt. Was macht man da – nochmal nachfragen? Das ist ja auch peinlich – und unprofessionell. Manche Menschen können sich Namen einfach schlecht merken. Doch woran liegt das eigentlich?
Namen vergessen: Darum können wir uns Namen so schlecht merken
Vor- und Nachnamen sind eher abstrakte Informationen. Dem Gehirn fällt es deshalb schwerer, diese abzuspeichern. Das gilt vor allem dann, wenn der Lärmpegel hoch ist oder es viele andere Ablenkungen gibt, wie etwa auf einer Party.
In so einer Situation selektiert das Gehirn. Und entscheidet, welche Information es speichert, und welche nicht. Auf einer Party oder dem ersten Tag im neuen Büro empfangen wir sehr viele Sinneseindrücke. Nur sieben bis neun dieser Informationen kann das Gehirn in so einer Situation speichern.
Wenn uns dann ein Mensch vorgestellt wird, scannt das Gehirn sofort: Wie sieht der Mensch aus, den wir gerade kennenlernen? Welche Kleidung trägt er? Lacht sie sympathsich? Finden wir die Person attraktiv? Welche Musik spielt da gerade im Hintergrund? Bei so vielen Eindrücken nimmt unser rationales Gedächtnis einen Namen nur kurz auf. Und dann wird er sofort wieder vergessen. Weil unser Gehirn unterbewusst entscheidet: Das ist jetzt keine wichtige Information, die abgespeichert werden müsste. Dafür können wir uns aber vielleicht ganz genau daran erinnern, welche Augenfarbe der Mensch hatte. Oder an eine Berührung.
Sie vergessen stänig Namen? Mit diesen Tipps merken Sie sich diese besser
Apropos Bewusstsein: Auch wenn es eine logische Erklärung dafür gibt, dass wir ständig Namen vergessen – unangenehm ist es dennoch. Es gibt aber ein paar Tricks, wie wir uns in Zukunft besser an Namen erinnern.
- Die Person in der Unterhaltung mehrmals mit Namen anzusprechen. So prägt man sich diesen besser ein. "Thomas, sag mal, spielst du auch in der Fußballmannschaft mit XY?" "Frau Meyer, das ist ja nett, dass wir uns endlich mal kennenlernen." Ein netter Nebeneffekt: Das Gegenüber fühlt sich geschmeichelt und ernstgenommen, wenn ihr Name wiederholt wird.
- Sich beim Kennenlernen darauf konzentrieren, sich wirklich den Namen zu merken. Und im Gehirn eine Hilfsbrücke bauen. Andreas – wie der beste Freund des Ex-Freundes; Julia – wie bei Romeo und Julia.
- Im Berufsalltag hilft: Sich sofort Notizen machen oder sich den Namen im Smartphone abspeichern. Auch clever: Den neuen Kollegen oder die neue Kollegin noch am selben Tag auf beruflichen Netzwerken im Internet kontaktieren. Das Gute: Bei den Profilen ist immer ein Foto dabei. Dann kann man bei Bedarf "spicken", wenn man den Namen wieder vergessen hat.
- Wenn der Name komplett vergessen ist, hilft nur nachfragen. Entweder bei einem Kollegen, Freund – oder bei dem Menschen selbst. Dabei hilft die Flucht nach vorne: "Entschuldige bitte, ich kann mir Namen ganz schlecht merken. Dafür kann ich mich noch an alle Details erinnern, die du mir erzählt hast! Zum Beispiel über deinen traumhaften Urlaub in Südafrika und diesen Trip durch den Nationalpark. Wie heißt du nochmal?"