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Steckbrief Schneeziegen

Schneeziege mit Jungtier
Schneeziegen lassen ihren Nachwuchs kaum aus den Augen
© Colourbox
Schneeziegen gehen Wände hoch! Auf winzigen Felsvorsprüngen klettern sie bis in schwindelerregende Höhen hinauf. Und hängen dabei nicht nur ihre Feinde, sondern auch Forscher ab

Allgemeines zur Schneeziege

Klären wir das gleich zu Anfang: Die Schneeziege lebt unter falschem Namen. Sie ist gar keine Ziege, keine echte zumindest. Hausziegen und Steinböcke sind bloß entfernte Verwandte. Die Schneeziege hat ihre eigene Gattung namens Oreamnos.

Wie ihr vollständiger wissenschaftlicher Name Oreamnos americanus verrät, lebt sie ausschließlich in Amerika, genauer: in Nordamerika, noch genauer: in den Gebirgen an der Westküste Kanadas und der USA.

Wer die Schneeziege dort beobachtet, dem dürfte mitunter der Atem stocken. Nicht einmal einen halben Meter messen die schmalen Vorsprünge, die aus den steilen, schroffen Felswänden ragen.

Die Schneeziege balanciert darauf so selbstverständlich, als spaziere sie auf einer breiten Straße. Dabei würde ein Fehltritt genügen, und sie stürzte mehrere Hundert Meter in die Tiefe! Das passiert allerdings so gut wie nie. Schließlich ist die Schneeziege auf äußerst beweglichen Hufen unterwegs.

Schneeziege in den USA
© Peter Bodig / Colourbox

Schneeziegen: Der Körper im Fokus

  1. Hörner: Mit ihren bis zu 30 Zentimeter langen Hörnern kämpfen Schneeziegen nicht nur gegeneinander, sondern setzen sich auch gegen Feinde zur Wehr. An der Anzahl der Jahresringe an den Hörnern lässt sich ablesen, wie alt ein Tier ist.
  2. Fell: Mit ihrem weißen Fell aus dichter, flauschiger Unterwolle und struppigen Deckhaaren frieren Schneeziegen selbst bei minus 45 Grad Celsius nicht! Im Frühling schubbern sie sich die oberen langen Zotteln an Felswänden und Baumstämmen ab.
  3. Hufe: Mit den zwei beweglichen Zehen halten die Tiere Balance. Eine weiche Lederhaut an der Unterseite der Hufe gibt Halt am Felsen, und die "Afterkrallen" an jedem Fuß sorgen dafür, dass sie nicht abrutschen.
  4. Bart: Bei Schneeziegen tragen auch die Damen Bart, einen Kehlbart nämlich - allerdings findet sich dieser nur am Hals erwachsener Tiere.
  5. Duftdrüsen: Zwischen den Hörnern sitzen Duftdrüsen. Während der Brunft markieren die männlichen Tiere damit ihr Revier, indem sie ihren Kopf etwa an Ästen und Zweigen reiben.
  6. Seiten: An den Flanken haben Schneeziegen dickere Haut. Im Kampf schützt diese ihren Körper vor ernsteren Verletzungen.
Weisse Schneeziege vor blauem Himmel
Schneeziegen erklimmen bis zu 4000 Meter hohe Gipfel
© Colourbox

Steckbrief: Schneeziege

  • Allgemeines: Schneeziegen, wissenschaftlich Oreamnos americanus, werden auch Bergziegen genannt. Sie sind allerdings keine echten Ziegen.
  • Größe: Schneeziegen können rund 1,80 Meter groß werden und bis zu 140 Kilogramm wiegen.
  • Alter: Schneeziegen werden selten älter als zwölf Jahre.
  • Futter: Gräser, Laub, Moose, Flechten und Blumen. Zudem lecken sie Mineralsalze von den Felsen, um so wichtige Nährstoffe aufzunehmen.
  • Feinde: Puma, Grizzlybär, Wolf und Vielfraß
Verbreitungsgebiet der Schneeziege weltweit
Das Verbreitungsgebiet der Schneeziege weltweit
© GEOlino
  • Verbreitung: Sie leben in den Gebirgen an der Westküste Nordamerikas, vom Süden Alaskas bis nach Idaho.
  • Nachwuchs: Im Mai oder Juni bringen die Zicken meist ein Junges, selten auch zwei zur Welt. Die Kitze bleiben meist ein Jahr lang bei der Mutter, bis diese wieder Nachwuchs bekommt.
GEOLINO Nr. 02/2017 - Auf dem Sprung

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