"Meine Liebe, du siehst so traurig aus. Sag mir doch, wo drückt der Schuh?" – Diese Frage stammt nicht etwa von einem Schuhverkäufer, sondern von einem sorgenvollen Mitmenschen, der sich anbietet, die Sorgen des Anderen anzuhören.
Drückende Schuhe gleichsetzen mit Sorgen und Kummer? Wie geht denn das? So absonderlich ist der Vergleich gar nicht, wenn man daran denkt, wie es ist, neue Schuhe zu tragen. Sie sehen toll aus, sie glänzen und doch gibt es da diese eine Stelle hinten an der Ferse, die sicher auf der zarten Haut eine Blase produzieren wird.
Redewendung der alten Römer
Schon die alten Römer hatten dafür einen passenden Spruch parat, der übersetzt heißt: "Niemand außer mir weiß, wo mich der Schuh drückt." Dieser Vergleich wird direkt auf die Sorgen übertragen. Nur ich weiß, welche Schuhstelle, äh, Sorge mich "drückt".
Eine weitere deutsche Redewendung, die auf die alten Römer zurückgeht, lautet übrigens "Tabula rasa machen".