"Gerade hab ich hier frisch geputzt! Jetzt lauft ihr einmal mit den schmutzigen Gummistiefeln drüber und alles war für die Katz!" So oder so ähnlich habt ihr sicher schon mal einen Spruch von eurer Mama gehört. Unwillkürlich fragt man sich, was hat denn ein niedliches kleines Flauschekätzchen damit zu tun, wenn eine Arbeit umsonst verrichtet wurde?
"Umsonst" – das ist das Stichwort für eine kleine Geschichte von Burkard Waldis, einem Fabelerzähler. Sie heißt "Der Schmied und die Katze".
Der Schmied und die Katze
Es war einmal ein Schmied, der hat ganz gute Arbeit geleistet und ließ sich von seinen Kunden immer das dafür bezahlen, was denen die Arbeit wert gewesen war. Die Kunden wiederum fanden das ganz praktisch, sie wollten nämlich eigentlich am liebsten gar nichts bezahlen. Also sagten sie einfach immer nur "danke", wenn sie beim Schmied waren.
Der blieb unbezahlt und wurde zunehmend griesgrämig, weil er immer umsonst arbeiten musste. Er nahm eine dicke alte Katze und band sie in seiner Werkstatt an. Und jedes Mal, wenn ihn ein Kunde mit einem "Danke" abspeiste, sagte er zur Katze: "Katz, das gebe ich dir." Das Dumme für die Katze war, dass sie von den leeren Worten nicht leben konnte und deswegen verhungern musste.
Seitdem heißt es, wenn eine Arbeit umsonst war: "Das war alles für die Katz."