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Redewendung Jemandem einen Bärendienst erweisen

Redewendung: Jemandem einen Bärendienst erweisen
© Daniel Koebe/Corbis

Eigentlich wollte Mareike Doreen, ihrer besten Freundin, nur helfen: Vor zwei Wochen war ein neuer Schüler in ihre Klasse gekommen - und Doreen hatte sich sofort in ihn verguckt. Weil die aber viel zu schüchtern war, hatte Mareike kurzerhand selbst einen Liebesbrief verfasst - im Namen von Doreen. Aber der Junge hatte über die romantischen Worte nur gelacht und den Brief überall in der Jungenumkleide herumgezeigt. Doreen schäumt vor Wut: "Wie konntest du nur so etwas tun? Mit deiner Aktion hast du mir einen echten Bärendienst erwiesen!"

Für gute Freunde, die in der Not helfen wollen, sollte man dankbar sein. Aber was, wenn am Ende dieser gut gemeinten Hilfsleistung alles noch viel schlimmer ist als vorher? Im Volksmund nennt man so was einen "Bärendienst".

Schuld daran, dass Meister Petz heutzutage mit solch unheilsstiftender Hilfe in Verbindung gebracht wird, ist der Fabeldichter La Fontaine. Der Franzose beschrieb in seiner Geschichte "Der Bär und der Gartenliebhaber" folgende Situation:

Ein Gärtner hatte am Waldrand ein halb verhungertes Bärenjunges gefunden und aufgezogen. So wurden beide gute Freunde. Eines Tages bemerkt das Tier eine Fliege, die seinen Freund surrend und brummend am Einschlafen hindert. "Ganz klar, da muss ich helfen", denkt sich der Bär. Als sich das lästige Insekt auf der Nasenspitze des Gärtners niederlässt, wirft er ohne lange nachzudenken einen klobigen Stein in Richtung Fliege - und trifft voll ins Schwarze! Wirklich freuen kann sich der Gärtner über den "Bärendienst" seines Freundes allerdings nicht: Denn der Stein hat nicht nur die Fliege, sondern auch den Gärtner ins Jenseits befördert.

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