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Jemanden ins Bockshorn jagen

"Passt auf, dass ihr die Gespenster nicht weckt, wenn ihr heute Nacht die alte Burg erkundet", sagt Alex zu Julian. Der zuckt nervös zusammen. "Sollen wir nicht doch lieber zu Hause bleiben?", fragt er seinen Freund Tom. "Ach, lass dich von dem doch nicht ins Bockshorn jagen!", erwidert Tom.

Jemanden ins Bockshorn jagen
© imago/Volkmann

Damit meint Tom, dass sich Julian nicht einschüchtern lassen soll. Alex versucht nur, ihn mit seiner Behauptung zu verunsichern. Dafür gibt es aber gar keinen Grund – schließlich gibt es keine Gespenster!

Woher die Redensart ursprünglich kommt, ist nicht mehr eindeutig zu klären. Vielleicht hängt sie mit dem früher in Bayern üblichen Haberfeldtreiben zusammen. Verbrecher wurden in ein Ziegenfell gekleidet vor Gericht gejagt. Der peinliche Aufzug sollte sie zur Reue bewegen. Haber ist eine Abwandlung des lateinischen Wortes caper (= Ziegenbock).

Eine andere Erklärung geht auf einen Aberglauben aus dem 15. Jahrhundert zurück. Die Menschen hatten Angst vor Flüchen, in denen das Wort "Gott" vorkommt. Deshalb erfanden sie andere Bezeichnungen wie "Box". Waren sie wütend auf jemanden, wünschten sie ihm "Box' Zorn" an den Hals. Das klingt so ähnlich wie "Bockshorn".

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