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Redewendung Nach Strich und Faden

Redewendung: Nach Strich und Faden
© Stephanie Harke
"Nach Strich und Faden" ist eine Umschreibung für etwas, das sehr gründlich gemacht wurde. Wir erklären euch, wie die Redewendung entstand

Mia kommt nach einer Woche bei ihren Großeltern strahlend nach Hause. "Wir waren im Zoo, im Freizeitpark und im Freibad. Und ich durfte jeden Tag so viel Eis essen, wie ich wollte!", erzählt sie ihrer Mutter begeistert. "Dann haben sie dich also wieder nach Strich und Faden verwöhnt!", schmunzelt Mias Mutter.

Wie die Redewendung "Nach Strich und Faden" entstand

Damit meint Mias Mutter, dass Mia von ihren Großeltern nicht nur ein bisschen, sondern so richtig doll verwöhnt wurde.

"Nach Strich und Faden" heißt nämlich, dass jemand etwas besonders gründlich macht. Ursprünglich ging es dabei um Stoffe: Gewebe bestehen aus zwei sich kreuzenden Fäden – Strich und Faden.

Mit einer kleinen Lupe kontrollierten die Schneider-Meister, ob ihre Gesellen sauber gearbeitet hatten, also ob das Webmuster stimmte und die einzelnen Fäden richtig lagen. War alles in Ordnung, hatte der Geselle nach Strich und Faden, also einwandfrei, gearbeitet.

Zunächst wurde die Redewendung nur im positiven Sinne verwendet. Heute sagen wir auch "sie haben ihn nach Strich und Faden betrogen" oder "er wurde nach Strich und Faden verprügelt".

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