Endlich ist es soweit. Mika ist mit seinen Eltern im Ferienhaus angekommen. Jetzt kann der Urlaub an der See beginnen. Aber seiner Mutter gefällt das Ferienhaus gar nicht. Die Betten sind zu hart und das Wasser in der Dusche wird nicht schnell genug warm. Daraufhin sagt sein Vater: „Liebling, du bist wie eine Prinzessin auf der Erbse.“ Mika hebt erstaunt die Augenbrauen. „Aber Papa, Mama ist doch gar keine Prinzessin!“

Als Prinzessin auf der Erbse bezeichnet man Personen die sehr empfindlich sind. Die Redewendung geht auf das Märchen von Hans Christian Andersen zurück. Dieses lautet so:
In einem kleinen Königreich wollte ein Prinz nur eine echte Prinzessin heiraten. Als er aber keine perfekte Prinzessin fand, wollte er aufgeben und niemals heiraten. Doch an einem verregneten Abend klopfte es plötzlich an das Schlosstor. Das Königspaar öffnete die Tür und vor ihnen stand eine durchnässte junge Frau. Sie behauptete eine richtige Prinzessin zu sein. Aber so nass wie sie war, sah die Frau gar nicht wie eine Prinzessin aus. Um dies dennoch zu prüfen, erlaubte ihr das Königspaar im Schloss zu übernachten. Die Königin legte eine getrocknete und harte Erbse unten in das Bett. Darüber stapelte sie zwanzig Matratzen und zwanzig Federbetten. Als die junge Frau am Morgen erwachte, fragte die Königin, ob sie gut geschlafen habe. „Ach, überhaupt nicht“, antwortete sie. „Etwas Hartes hat im Bett gelegen. Ich konnte nicht schlafen und heute früh habe ich überall blaue Flecken.“ Der Prinz war über diese Antwort sehr erfreut. Wer so empfindlich war und auf so vielen Matratzen und Federbetten noch eine Erbse spürt, musste eine wirkliche Prinzessin sein. So kam es dazu, dass der Prinz seine echte Prinzessin fand und er endlich heiraten konnte.
Aufgrund dieses Märchens werden heute besonders empfindliche Menschen mit dieser Redewendung verspottet. Da sich Mikas Mutter über sehr viele Dinge im Ferienhaus beschwerte, bezeichnete sie sein Vater als Prinzessin auf der Erbse.