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Redewendung Stille Wasser sind tief

Es ist Freitagmittag und die Schüler der Klasse 4b freuen sich schon auf das Wochenende. Nur Frau Schumann, die Klassenlehrerin, dämpft die Vorfreude. Sie droht mit extra Hausaufgaben, wenn die Schüler ihre Frage nicht beantworten können. „Wie lang können die Zähne der Biber werden?" Der vorlaute Paul und die freche Luise haben keine Ahnung und werden auf ihren Stühlen immer kleiner. Plötzlich hört man den schüchternen Willi aus der letzten Reihe leise rufen: „3,5cm!" "Richtig! Seht ihr? Stille Wasser sind tief!" ist die Lehrerin begeistert und zeigt stolz auf Willi. Paul und Luise schauen sich verdutzt an. Seit wann weiß der Willi so viel und warum redet die Lehrerin plötzlich von Gewässern?

Die Redewendung „Stille Wasser sind tief" wird dann verwendet, wenn man von jemandem überrascht wird. Introvertierte, also schüchterne und zurückhaltende Menschen, sind oft still und stehen nicht gerne im Mittelpunkt. Häufig wissen sie aber sehr viel und trauen sich nur nicht, es zu sagen. Ganz unerwartet beeindrucken sie dann mit ihrem Können.

Mit dem stillen Wasser ist ein See gemeint, von dem man oft gar nicht vermutet, wie tief er sein kann. Trotz der ruhigen und glatten Oberfläche können bei tiefen Gewässern starke Strömungen und Turbulenzen auftreten, obwohl man sie nicht vermutet.

Auch Willi, normalerweise sehr still, überrascht die Schulkameraden mit seinem Wissen über die Biber und rettet so der Klasse das herbeigesehnte Wochenende.

Redewendung: Stille Wasser sind tief
© Michael Johnson / Visuals Unlimited / Corbis

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