Schon seit Wochen freut sich Felix auf das Fußballspiel FC St. Pauli gegen Borussia Dortmund. Sein Vater hat ihm versprochen, Karten für die Party zu besorgen. Ungeduldig wartet er, bis sein Vater vom Kartenkauf zurückkehrt. Als er nach Hause kommt, macht er allerdings ein enttäuschtes Gesicht – das Spiel war schon am Vormittag ausverkauft.
Felix ist sauer. Warum musste sein Vater auch erst so spät in die Stadt fahren? Als Felix den Tränen nahe ist, setzt sein Papa ein verschmitztes Lächeln auf und zieht aus seiner Tasche zwei Karten für die Nordtribüne. „Alles nur ein Spaß, Felix. Kein Grund für einen Sturm im Wasserglas!"

Die Redewendung „Sturm im Wasserglas" bezieht sich auf einen kleinen Anlass, um den große Aufregung gemacht wird – oder auch "viel Wirbel um Nichts". Unter einem Sturm versteht ihr bestimmt ein Unwetter mit starkem Regen und Wind. Aber könnt ihr euch den in einem Wasserglas vorstellen?
Die Redensart „Ein Sturm im Wasserglas" geht auf den französischen Schriftsteller Montesquieu zurück. Dieser beschrieb die politischen Unruhen im Kleinstaat San Marino in Honoré de Balzacs Erzählung „Der Pfarrer von Tours" im 18. Jahrhundert als „une tempête dans un verre d'eau", also „einen Sturm im Wasserglas". In Deutschland wurde der Ausdruck 1930 durch eine gleichnamige Komödie des Schriftstellers Bruno Frank bekannt.
Auch Felix' „Sturm im Wasserglas" ist schnell wieder vorbei - jetzt freut er sich nur noch auf das Fußballspiel.