Marie und ihre Mutter wollen einen Kuchen backen. Mehl, Eier, Butter, Milch, Zucker und Schokoladenstreusel – alles steht bereit. Zusammen machen sich die beiden an die Arbeit und rühren den Teig an. Marie fettet die Backform ein und schon kann der Kuchen in den Ofen. Am Nachmittag kommen Maries Oma und Opa zu Besuch. Alle freuen sich auf den leckeren Schokoladenkuchen. Doch warum verziehen plötzlich alle ihr Gesicht? Maries Bruder Felix muss lachen. Heimlich hat er sich in die Küche geschlichen und den Zucker gegen Salz ausgetauscht. „Das nächste Mal gehen wir lieber in die Konditorei!", scherzt er. Felix' Mutter ist wütend, „Du kannst auch immer nur Possen reißen!"
Die Redewendung „Possen reißen" ist schon lange in unserem Sprachgebrauch. Früher bezeichnete man die Figuren an Brunnen und anderen öffentlichen Bauwerken als Possen. Sie haben meist lustige Szenen dargestellt. Das Entwerfen solcher Statuen geschah an einem Reißbrett, dem Zeichenbrett von Architekten. Daher die Redensart „Possen reißen".
Jemandem, der ständig Witze macht und andere auf den Arm nimmt, wird auch heute noch vorgeworfen, er „reiße Possen". Auch Felix hat nur Streiche im Kopf.