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Redewendung Milchmädchenrechnung

"Wenn ich all meine Sachen auf dem Flohmarkt verkaufe, dann werde ich reich", meint Marie ganz sicher. "Von dem Geld kaufe ich mir dann ein Kaninchen und den Stall gleich dazu. Außerdem einen süßen kleinen Welpen und, wenn wirklich alles verkauft ist, dann kann ich mir auch ein Pferd leisten. Das stelle ich dann in den Garten", erzählt Marie ihrer Oma.

Redewendung: Milchmädchenrechnung
© kallejipp / photocase

Diese sagt daraufhin nur: "Ach, Marie! Das ist doch eine ziemliche Milchmädchenrechnung."

"Oma, bitte was soll es sein?", fragt Marie verwundert zurück. Ihre Oma erklärt es ihr: "Milchmädchenrechnung ist ein Ausdruck, den man anwendet, wenn jemand eine Planung oder Kalkulation aufstellt, die niemals funktionieren kann."

Dann erklärt sie ihr, worauf die Redewendung zurück geht:

"Naja, Oma", sagt Marie daraufhin. "Vielleicht hast du recht. Ein klein wenig unrealistisch waren meine Gedanken schon. Aber vielleicht reicht das Geld tatsächlich für ein Kaninchen."

"Der französischer Schriftsteller Jean de la Fontaines schrieb im 17. Jahrhundert eine Fabel von einer jungen Bauernmagd, die morgens zum Markt ging und Milch verkaufte. Auf dem langen Weg fing sie an zu träumen und stellte sich vor, was sie sich alles von dem Erlös leisten könnte: Hühner wollte sie züchten und dann die Eier verkaufen, von den Einnahmen eines Tages ein Schwein anschaffen, später sogar eine Kuh. Eigentlich ein ganz logischer Plan, oder? Doch er hatte einen Haken: Sie geriet so sehr ins Träumen, dass sie stolperte und die gesamte Milch auf dem Boden landete. Das war das Ende ihres Vorhabens. Seitdem sagt man, wenn jemand einen Wunschtraum hat, gerne auch: Das ist eine Milchmädchenrechnung."

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