Es gibt Dinge, die sind einfach "unter aller Kanone". Stellt euch vor, ihr habt im Kino einen Film gesehen, der richtig schlecht war. So schlecht, dass ihr kaum Worte für ihn findet. In diesem Fall werden oft schwere Geschütze aufgefahren: "Der Film war unter aller Kanone!"

Sicherlich ist der Platz unter einer Kanone nicht der gemütlichste, die Redwendung hat ihren Ursprung aber in einem Wortspiel.
Und das kam so: Früher stand für viele Schüler Latein noch ganz weit vorn auf dem Lernplan. In der Schule gab es den lateinischen Ausdruck "sub omni canone". Das heißt übersetzt so viel wie "unter aller Richtschnur". Damit ist gemeint, dass kein normales Beurteilungskriterium - wie das System von Schulnoten - ausreicht, um manche Dinge zu bewerten.
Ein Beispiel: Wer 20 Fehler im Diktat macht und eine 6 dafür bekommt, fühlt sich ungerecht behandelt, wenn ein Mitschüler mit 50 Fehlern auch mit einer 6 bewertet wird. Er war schließlich mehr als doppelt so schlecht!
Weil das lateinische Wort "canone" dem deutschen Wort "Kanone" sehr ähnelt, haben die Schüler damals kurzerhand den Spruch "unter aller Kanone" eingeführt. Seitdem muss die wuchtige Waffe herhalten, wenn etwas unterirdisch schlecht ist.