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Redewendung Hinterherkommen wie die alte Fastnacht

Gibt es etwa eine neue Fastnacht? Ja, und zwar schon seit 1901! Wer noch am alten Termin feiert, ist zu spät dran
Redewendung: Diese Jecken sehen gar nicht alt aus! Kein Wunder: Sie feiern am Datum der neuen Fastnacht
Diese Jecken sehen gar nicht alt aus! Kein Wunder: Sie feiern am Datum der neuen Fastnacht
© imago/Ralph Peters

Fast ein Meter Neuschnee ist in der Nacht gefallen. Oh je, denkt Maria, die mit dem Bus einen weiten Schulweg über Land hat. Und tatsächlich kommt sie zur ersten Stunde 30 Minuten zu spät.

"Na, du kommst ja hinterher wie die alte Fastnacht!" sagt die Lehrerin sofort. Wieso - Fastnacht ist erst in ein paar Tagen, denkt sich Maria. Verwirrt entschuldigt sie sich und geht auf ihren Platz.

Woher die Redenwendung kommt

Der Ausdruck "hinterherkommen wie die alte Fastnacht" heißt einfach nur, dass man zu spät kommt. Warum? Weil es früher mal einen anderen Termin für die Fastnacht gab, der sechs Tage später lag als jetzt. Das Datum der Fastnacht liegt immer 40 Tage vor Ostern und läutet - wie der Name schon sagt - die Fastenzeit ein.

Ursprünglich wurde auch sonntags gefastet, aber das wurde im Jahr 1901 abgeschafft. Um trotzdem 40 Fastentage zu haben, musste die "neue Fastnacht" im Kalender sechs Tage nach vorne rutschen. Die "alte Fastnacht" war demnach später und wurde sprichwörtlich für einen Nachzügler.

Zum Glück hatte Maria vor der Lehrerin eine gute Entschuldigung. Und sollten ihre Freunde wegen des Schnees zu spät zu Marias Faschingsparty kommen, hat sie schon eine Begrüßung parat. Scherzhaft, natürlich.

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