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Redewendung Seine Felle davonschwimmen sehen

Redewendung: Bei der Arbeit: Zwei Lohgerber färben ein Fell
Bei der Arbeit: Zwei Lohgerber färben ein Fell
© Andy Crawford/Dorling Kindersley/Getty Images
Manchmal sind einfach alle Anstrengungen umsonst gewesen und man sieht sprichwörtlich seine Felle davonschwimmen. Wir erklären euch, woher diese Redewendung kommt

Max und Tim spielen in einer Fußballmannschaft. Heute haben sie es mit einem sehr starken Team zu tun. Aktuell steht es 1:0 für den Gegner. In der Halbzeitpause verschnaufen die beiden Jungs auf der Bank. "Puh, dass die so gut spielen, hätte ich nicht gedacht", sagt Tim. "Ich auch nicht", stimmt Max ihm zu. "Meinst du wir haben noch eine Chance, das Spiel zu gewinnen?"

Tim schüttelt den Kopf: "Also ehrlich gesagt, sehe ich gerade unsere Felle davonschwimmen." Max versteht nicht: "Wie unsere Felle? Was meinst du damit?" "Hm", sagt Tim, "ich weiß auch nicht genau. Das sagt man eben so."

Was mit der Redewendung gemeint ist

Wenn man sagt, dass man seine Felle davonschwimmen sieht, dann ist damit gemeint, dass man seine Hoffnungen zerrinnen sieht. Diese Redewendung stammt vermutlich aus der Sprache der Lohgerber.

Lohgerberei ist ein ziemlich altes Handwerk. Die Lohgerber verarbeiteten Rinderhäute zu kräftigem Leder, das dann für Schuhsohlen, Sättel oder auch Stiefel verwendet wurde. Bei der Herstellung wurde viel Wasser benötigt, denn die Tierhäute mussten stundenlang gewässert und gespült werden. Dabei konnte es passieren, dass die Felle aus Versehen in den Fluss fielen und davon trieben. Damit war die Arbeit der Lohgerber umsonst, denn sie sahen ihre Felle davonschwimmen.

Wenn Tim und Max das Fußballspiel also verlieren, dann wäre auch ihre Mühe und Anstrengung umsonst gewesen. Drücken wir ihnen die Daumen, dass sie nach der Pause die Kurve kriegen und vielleicht doch noch gewinnen!

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