VG-Wort Pixel

Redewendung Tacheles reden

Redewendung: Wer Tacheles redet, spricht Klartext
Wer Tacheles redet, spricht Klartext
© Tomas Rodriguez/Corbis
Ihr wollt Klartext reden? Dann versucht es doch mit Tacheles. Nein, das ist keine eigene Sprache. Wer Tacheles redet, sagt ohne Umschweife, was er denkt

Peter hat die Nase voll. Bereits seit Stunden wird in der Klasse diskutiert, wohin der nächste Ausflug gehen soll. Ins Museum, oder doch lieber in eine Druckerei? Die Möglichkeiten sind zahlreich, und der Lehrer hatte darauf bestanden, dass die Klasse das selbst entscheidet. Aber immer wieder werden Vorschläge verworfen. "Ja, Museum wäre schon toll, aber irgendwie wäre die Druckerei doch besser …", heißt es dann von einer Seite.

"Druckerei, da ist es doch so laut, so ungemütlich, das interessiert doch niemanden. Das Museum hingegen bietet jedem was", ist die Antwort. Schließlich reicht es Peter: "So, genug. Jetzt reden wir mal Tacheles: Wie viele von uns wollen ins Museum?" Einige Mitschüler drehen sich erstaunt zu Peter um: "Wir reden jetzt was?"

Tacheles reden

Wenn man Tacheles reden will, muss man keine Fremdsprache lernen. Nur das Wort selbst entstammt einer anderen Sprache, nämlich dem Jiddischen, also dem Jüdischen. „Tacheles“ bedeutet Ziel oder Zweck. Wer also Tacheles reden will, spricht Klartext, kommt ohne Umschweife auf den Kern der Sache.

Peter hat also Tacheles geredet, indem er die Diskussion kurzerhand mit einer Abstimmung beendete. Nach dem Abzählen der gehobenen Hände für Museum und Druckerei war eindeutig klar, dass die Mehrheit ins Museum wollte. Der Ausflug war ein voller Erfolg.

Mehr zum Thema