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Redewendung Dem Affen Zucker geben

Wenn man seine Angewohnheiten einfach auslebt, dann gibt man sprichwörtlich seinem Affen Zucker. Hier erfahrt ihr, was dahintersteckt

Die Zwillinge Julia und Helena sitzen mit ihren Eltern beim Mittagessen und erzählen von ihrem Schultag. Dabei sprechen sie auch über ihren Mitschüler Micha, der ein großer Fan von Zaubertricks aller Art ist. "Ein paar der Zaubereien von Micha sind schon toll und gut gemacht", meint Helena. "Aber er macht die ganze Zeit nur seine Späße damit. Das nervt viele in der Klasse manchmal schon." "Ja das stimmt wirklich!", bestätigt Julia. "Es gibt keine Pause oder Schulstunde, in der Micha nicht einem von uns eine Münze aus dem Haar zieht oder die Herz-Dame in einer Jackentasche findet."

"Ich habe heute gehört, dass er für das Schulfest nächste Woche sogar eine kleine Zaubershow machen darf", verrät Helena. Die Eltern schauen sich nur schmunzelnd an. "Na, dann darf der Micha ja seinem Affen Zucker geben nächste Woche!", meint die Mutter lachend.

Was hat das denn jetzt mit einem Affen zu tun, und wieso soll der Zucker bekommen? Julia und Helena schauen sich ratlos an.

Die Redewendung "dem Affen Zucker geben" stammt noch aus Zeiten, in denen ein Leierkastenmann durch die Stadt zog, um die Menschen mit seiner Musik zu unterhalten. Oft hatte er auch ein kleines Äffchen bei sich, das Kunststücke zu seiner Musik machte. Um das Äffchen jedoch bei Laune zu halten, musste er ihm hin und wieder ein Stückchen Zucker geben. Genau so tut man es im übertragenen Sinne mit seinen Schwächen oder komischen Angewohnheiten, indem man sie nicht unterdrückt, sondern einfach auslebt.

Die Zaubershow von Micha war richtig beeindruckend und die Schüler, ihre Familien und auch die Lehrer waren begeistert. Seitdem nehmen sie es viel gelassener, wenn Micha mal wieder mit seinen Zaubertricks rumalbert.

Redewendung: Den Leierkastenmann findet man auch heute noch in der Stadt. Wenn auch nicht mehr begleitet von einem kleinen Äffchen, wie es früher oft der Fall war
Den Leierkastenmann findet man auch heute noch in der Stadt. Wenn auch nicht mehr begleitet von einem kleinen Äffchen, wie es früher oft der Fall war
© WIN-Initiative/Getty Images

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