"Das gibt's doch nicht! Da hat jemand tatsächlich meinen Fahrradsattel mit Rasierschaum eingesprüht!", ruft Lea und schaut entrüstet ihre Freundin Greta an, "Wer macht denn sowas?"
Kaum hat sie ihren Satz beendet, fahren auch schon lachend und wild klingelnd Gretas Bruder und zwei seiner Freunde an den beiden Mädchen vorbei, die gerade gemeinsam von der Schule nach Hause radeln wollen.
"Das war mein Bruder, dieser Scherzkeks! Na warte, die werden uns nicht ungeschoren davonkommen!", ruft Greta und tritt kräftig in die Pedale, um die Jungs einzuholen. Lea wischt mit einem Taschentuch schnell den Rasierschaum vom Sattel und beeilt sich, mit Greta mitzuhalten.
Der Ausdruck "ungeschoren davonkommen" bedeutet, einer drohenden Bestrafung zu entgehen oder aus einer misslichen Lage unbeschadet heraus zu kommen.
Wie die Redewendung "Ungeschoren davonkommen" entstand
Für die Entstehung der Redewendung gibt es zwei verschiedene Erklärungsansätze. Die eine geht auf einen Brauch der alten Germanen zurück, die das Glatzeschneiden als Bestrafung durchführten. Dabei schnitten die Germanen die Haare mit Messern aus Holz vom Kopf, was oft nicht ganz ohne Schmerzen verbunden war.
Die zweite Erklärung, wie die Redewendung "Ungeschoren davonkommen" entstanden sein könnte, verweist auf die Schur von Tieren. Schafe versuchen besonders gern, bei der Schur auszubüchsen, um - wortwörtlich - ungeschoren davonzukommen.