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Redewendung Saure-Gurken-Zeit

Saure Gurken und Essiggurken im Glas
© Colourbox
Wir erklären euch, wann redensartlich die "Saure-Gurken-Zeit" ausbricht und was die Redewendung bedeutet

Seufzend wickelt Mara die letzte Marzipankartoffel aus und steckt sie sich in den Mund: "Weißt du, was ich an der Zeit nach Weihnachten gar nicht mag, Oma?" Ihre Großmutter schaut über die Kante ihres Buchs zu Mara herüber und fragt lächelnd: "Vielleicht, dass es jetzt wieder ein Jahr dauert, bis du Weihnachtsgeschenke bekommst?"

"Nein.. Ich muss jetzt sehr lange warten, bis es endlich wieder Marzipankartoffeln im Supermarkt zu kaufen gibt!", antwortet Mara und rechnet schon im Kopf durch, wann die Saison im nächsten Jahr wieder beginnt.

"Na du hast Sorgen, Kind! Dann beginnt jetzt wohl wieder die Saure-Gurken-Zeit" sagt ihre Großmutter amüsiert. Mara ist verwirrt: Was haben denn saure Gurken mit Weihnachten zu tun?

Was man unter "Saure-Gurken-Zeit" versteht und wie sie entstand

Lebensmittel sauer einzulegen, war eine frühe Methode, um diese länger haltbar zu machen. So konnte das Gemüse über den langen Sommer bis in den kargen Winter konserviert und gerettet werden.

Wenn im Winter wegen der Kälte kein Gemüse- und Obstanbau möglich war, konnten die Menschen auf die sauer eingelegten Gurken zurückgreifen und brauchten keinen Hunger leiden.

Als "Saure-Gurken-Zeit" wird also ein Zeitraum bezeichnet, der von Verzicht und Leiden gezeichnet ist und den man eine Weile gezwungenermaßen durchstehen muss.

Spreewaldgurken als Namensgeber

Eine andere Erklärung für die Entstehung der Redensart, geht auf die ersten eingelegten Spreewälder Gurken zurück. Diese kamen meist im Sommer nach Berlin und wurden dann auf den Berliner Marktplätzen angeboten.

Doch der Zeitpunkt des Verkaufs war für die Händler meist eher ungünstig - fiel er doch in jene Zeit, in der die Kaufleute zähneknirschend die schlechten Geschäfte angesichts der Hitze und Urlaubszeit bemängelten. Es war eben die "Saure-Gurken-Zeit".

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