Redewendung: Woher sie kommt und was sie bedeutet
Als der berühmte griechische Maler Apelles eines seiner Bilder fertig gemalt hatte, stellte er es öffentlich aus. Er versteckte sich in der Nähe, um unbemerkt die Meinung der Betrachter zu erfahren. Ein Schuster meinte, auf dem Bild sei ein Schuh nicht richtig gemalt. Diese Kritik fand Apelles berechtigt. Er korrigierte das Bild.
Am nächsten Tag kam der Schuster wieder. Diesmal kritisierte er die Form der Beine, die Bekleidung und noch mehr. Das ließ sich Apelles nicht gefallen, trat aus seinem Versteck hervor und rief: "Schuster, bleib bei deinem Leisten!"
Was wollte der Maler damit sagen? Der Leisten ist die Modellform des Schusters, die er benutzt, um Schuhe anzufertigen. Meist besteht sie aus Holz. Der Maler wies den Schuster also darauf hin, dass er als Fachmann die Darstellung der Schuhe kritisieren dürfe - nicht aber den Rest einer Figur. Denn davon verstehe er als Schuster nichts.
Heute wird die Redensart "Schuster, bleib bei deinem Leisten!" im übertragenen Sinne gebraucht. Man verwendet sie, wenn jemand etwas tut oder sagt, obwohl er gar keine Kenntnisse auf dem jeweiligen Gebiet hat.