
Majas Lieblingstante Frida ist zu Besuch und die beiden gehen gemeinsam ein Eis essen. "Warum kommst du uns so selten besuchen?", will Maja von ihrer Tante wissen. Denn obwohl Frida nicht weit weg wohnt, sieht Maja sie nur alle paar Monate einmal. "Naja, du weißt doch, dass deine Großeltern dann immer an mir rumnörgeln, weil sie nicht damit einverstanden sind, wie ich mein Leben lebe", erklärt Frida. "Ich bin eben das schwarze Schaf der Familie und das bekomme ich nicht gerne zu spüren". Maja ist verwirrt: "Aber du bist doch kein Schaf! Und außerdem sind Schafe doch weiß und nicht schwarz".
Zwar sind fast alle Schafe, die man auf den Weiden sieht, weiß, es gibt aber immer wieder auch mal ein schwarzes oder geflecktes Schaf. Diese Schafe waren aber von jeher nicht besonders beliebt. Denn ihre Wolle ist schwieriger zu verarbeiten als rein weiße Wolle, die sich viel leichter in alle gewünschten Farben umfärben lässt. So hat sich die Redewendung „das schwarze Schaf sein“ entwickelt. Sie gilt für eine Person, die in einer Gruppe unangenehm auffällt.
Frida ist die einzige in ihrer Familie, die nicht wie ihre Geschwister Medizin oder Jura studiert – deshalb fällt sie aus Sicht ihrer Eltern unangenehm aus der Reihe. Sie ist also das schwarze Schaf der Familie.
Frida und Maja haben schließlich aber einen Weg gefunden, wie sie sich häufiger sehen können: Maja kommt nun einmal in der Woche nach der Schule direkt zu Frida, die ihr dann bei ihren Hausaufgaben hilft.