Ob Polarfüchse in schneebedeckter Landschaft, Stabheuschrecken im Geäst oder Chamäleons mit ihren spektakulären Farbwechseln - all diese Tiere sind wahre Meister der Tarnung. Nur wer ganz genau hinsieht, kann sie in ihrer Umgebung erkennen. Doch wie machen sie das eigentlich? Was für Techniken sind das, mit denen sie ihre Feinde ganz einfach an der Nase herumführen?
In der Tierwelt gilt das Recht des Stärkeren, da haben es besonders die kleinen, langsamen und wehrlosen Arten schwer. Gegen größere Feinde können sie oft nicht viel ausrichten. Deswegen sind sie ständig auf der Hut und geben Acht, dass ihnen niemand auflauert. Wer sich nur schlecht verteidigen kann, muss sich eben auf andere Weise behelfen:
Mimese - Die Kunst, sich unsichtbar zu machen
Einige Tiere geben sich fast gar nicht zu erkennen. Täuschend echt ahmen sie ihre Umgebung nach und passen ihr Gefieder, ihre Farben und sogar ihr Verhalten daran an. Auf den ersten Blick halten wir sie für Blätter, Baumrinde, Blüten, Zweige oder Steine. Forscher nennen das "Mimese" - ein perfektes Versteckspiel, das Feinde oftmals in die Irre führt.
Doch nicht nur beim Verstecken sind gerade die Tiere im Vorteil, die sich äußerlich an ihren Lebensraum angepasst haben, auch bei der Jagd profitieren viele davon. Denn wer von Weitem schlecht zu erkennen ist, kann sich vollkommen unbemerkt an seine Beute heranschleichen. So machen sich viele Raubtiere wie Eisbären, Leoparden und Löwen ihre unauffällige Fellfarbe zunutze.
Mimikry - Das Vorgaukeln von Gefahr
Eine andere Art der Tarnung ist die sogenannte "Mimikry". Sie beruht ebenfalls auf dem Prinzip der Nachahmung. Allerdings wird in diesem Fall nicht die Umgebung imitiert, sondern das Aussehen von gefährlichen Tieren - ein Trick, der mit Hilfe von Warnfarben funktioniert. In der Natur stehen Schwarz-, Gelb- und Rot-Töne für Gefahr. Diese Farben signalisieren den Feinden, dass es sich um giftige oder völlig ungenießbare Beute handelt. Zahlreiche Tiere nutzen diesen Trick und führen andere mit ihrem Aussehen hinters Licht. Wegen ihres schwarz-gelb gesteiften Körpers wird zum Beispiel die Schwebfliege oft für eine Wespe gehalten - dabei ist sie völlig harmlos, denn sie hat überhaupt keinen Stachel. Genauso gaukeln viele Schmetterlinge, Käfer und Insekten mit Hilfe ihres Erscheinungsbildes vor, viel gefährlicher zu sein, als sie in Wirklichkeit sind. Nur so können sie sich viele Feinde vom Leib halten, denn die machen aus Prinzip einen großen Bogen um Tiere mit auffälligen Farben.
Im Kinder Brockhaus "Perfekt versteckt" gibt es die eindrucksvollsten Tarnungskünstler aus dem Tierreich zu sehen. Die Figuren Maja und Kalle Clever begleiten euch durch das Buch und erzählen viel Spannendes über das Versteckspiel in der Natur. Schafft ihr es, die Tiere auf den rätselhaften Suchbildern zu entdecken? In unserer Fotogalerie zeigen wir euch einige Seiten aus dem Buch.
