Warum sehen wir den Mond?
Eigentlich ist unser Mond nichts anderes als ein gigantisch großer Gesteinsbrocken. Anders als die Sterne an unserem Himmel, leuchtet er nicht von sich aus. Er erstrahlt, weil er von der Sonne beschienen wird und ihr Licht reflektiert, also ins All zurückwirft. Dabei erreichen die Sonnenstrahlen immer nur einen Teil des Mondes. Daher gibt es auf ihm ähnlich wie auf der Erde eine Nacht- und eine Tagseite, die zur Sonne hingedreht ist.
Unser Mond dreht sich in 27 Tagen einmal um sich selbst und umkreist in derselben Zeit einmal die Erde. So kommt es, dass wir immer dieselbe Seite des Mondes sehen. Vor allem am wolkenlosen Abend- und Nachthimmel ist er dank seines hellen Scheins nicht zu übersehen.
Mondphasen
Wenn wir die gesamte Mondscheibe am Himmel sehen, hat der Mond seine Vollmondphase erreicht.
Je nach Mondphasen sieht er jeden Tag ein bisschen anders aus. Diese reichen vom komplett verborgenen Neumond, über den Sichel- und Halbmond bis hin zum Vollmond und wieder zurück. Die Mondphasen wiederholen sich alle 29,5 Tage. Wieviel wir vom Mond sehen können, hängt damit zusammen, an welcher Stelle er auf sich auf seiner Reise um die Erde gerade befindet – und auch wo die Erde auf ihrem Weg um die Sonne gerade steht.
Normalerweise erleben wir nur einen Vollmond im Monat. Etwa alle zweieinhalb Jahre erreicht unser Mond aber zweimal im Monat seine Vollmondphase. Dieses Ereignis wird als Blue Moon (deutsch: blauer Mond) bezeichnet. Der Name ist von einer englischen Redewendung abgeleitet, die auf die Seltenheit des Phänomens anspielt: „Once in a blue moon" (deutsch: „alle Jubeljahre einmal“).
Der Mond hat viele Namen
Gerade zu früheren Zeiten half der Vollmond den Menschen auch ohne Kalender und moderne Uhr ein Gefühl von Zeitspannen und Jahreszeiten zu gewinnen. Das sehen wir mitunter daran, wie viele verschiedene Namen die Vollmonde im Verlauf eines Jahres tragen. Die Namen sind ein Hinweis darauf, was die Menschen beschäftigte, welche Traditionen sie lebten und was sie mit dem Mond in Verbindung brachten. Aber lest selbst:
Was ist der Minimond?
Erreicht der Mond in besonders großem Abstand zur Erde seine Vollmondphase, etwa 406.000 Kilometer vom Erdmittelpunkt entfernt, gilt er im Volksmund als Minimond.
Was ist ein Supermond?
Ein Supermond befindet sich in besonderer Erdnähe, etwa 357.000 Kilometer entfernt. Dem Supermond wird nachgesagt, besonders groß auf uns zu wirken. Dabei ist der Größenunterschied zwischen einem „normalen“ Vollmond und einem Supermond gar nicht so riesig. So erscheint ein Supermond etwa 7 Prozent größer als ein durchschnittlicher Vollmond. Um den Unterschied grob zu verdeutlichen, könnt ihr eine Zwei- und eine Ein-Euro-Münze nebeneinanderlegen.
Da die Fläche eines Supermondes von der Erde aus gesehen größer ist, kann sie allerdings mehr Sonnenlicht abstrahlen als weiter entfernte Monde. Daher ist ein Vollmond in Erdnähe etwa 15 Prozent heller als der durchschnittliche und sogar rund 30 Prozent heller als ein Minimond. 2024 erleben wir im September und Oktober einen solchen Supermond.
Der Blutmond
Während der seltene Blue Moon nicht blau, der Pink Moon im April nicht pink und der Erdbeermond im Juni nicht rot sind, erstrahlt der sogenannte Blutmond tatsächlich in roter Farbe. Er ereignet sich aber nur bei einer totalen Mondfinsternis, bei der sich die Erde genau zwischen Mond und Sonne schiebt. Dadurch verhindert unser Planet, dass die Strahlen der Sonne direkt auf den Mond treffen. Er wird nur von den langwelligen roten Teilen des Sonnenlichts erreicht, sodass er blutrot an unserem Himmel erstrahlt.
Unsere GEOlino.de-Rubrik „Hallo Himmel“ entsteht in Zusammenarbeit mit dem Planetarium Hamburg. Hier erklärt euch die Astrophysikerin Dr. Mariana Wagner vom Sternentheater jeden Monat ein aktuelles Himmelsphänomen zum Beobachten, Staunen und Weitererzählen.