Der Wärmekreislauf unseres Planeten
Haben die Sonnenstrahlen die Atmosphäre durchdrungen, treffen sie auf Kontinente oder Meere und heizen diese auf. Besonders heiß her geht es am Äquator, wo mehr Sonnenstrahlen ankommen als an jedem anderen Punkt. Sie lösen einen Kreislauf aus, der weltweit das Klima beeinflusst: Wind- und Meeresströmungen verteilen die Wärme von dort auf der ganzen Erdoberfläche.
Am Himmel kommt der Kreislauf vor allem deshalb in Schwung, weil warme Luft leichter ist als kalte - und aufsteigt. Genau das geschieht am sonnenreichen Äquator: Die warme Luft strömt bis in große Höhen und vom Äquator weg. Auf dem Weg nach Norden oder Süden gibt sie ihre Wärme ab, kühlt aus, sinkt wieder nach unten und zieht zurück in Richtung Äquator. Die Luft kreist also - und weht dadurch als starker sogenannter Passatwind.
Der Golfstrom
Wie gigantische Förderbänder transportieren gleichzeitig die Meeresströmungen warmes Wasser aus den sonnigen Tropen in Richtung der kalten Pole der Erde. Bestes Beispiel: der Golfstrom, der vom Golf von Mexiko quer durch den Atlantik nach Nordwesteuropa fließt (was den Golfstrom antreibt, lest ihr unten).
Unterwegs heizt sein Wasser die kalte Luft auf. In einer einzigen Sekunde bringt der Golfstrom so rund 2000-mal mehr Wärme in unsere Breiten, als alle europäischen Kraftwerke zusammengerechnet produzieren können. Etwa zehn Grad Celsius kälter wäre es in Nordeuropa ohne die Warmwasserheizung aus dem Süden.
Sie sorgt für eisfreie Küsten, lässt entlang des Hardangerfjords in Norwegen wärmeliebende Erdbeeren reifen und im schottischen Plockton Palmen unter freiem Himmel wachsen, die normalerweise erst etwa 1000 Kilometer weiter südlich gedeihen.

Meeresströmungen transportieren warmes Wasser wie ein Förderband
In den heißen Äquatorregionen heizen Sonnenstrahlen die Ozeane an der Oberfläche auf, das warme Wasser fließt von dort beispielsweise Richtung Nordatlantik. Unterwegs gibt es seine Wärme an die Luft in der Umgebung ab – und wird dadurch immer kälter.
Weil kaltes Wasser schwerer ist als warmes, sinkt es schließlich auf den Meeresgrund. Dabei entsteht ein gewaltiger Sog, der dafür sorgt, dass immer mehr Warmwasser aus dem Süden nachfließt.
An der Oberfläche treiben zudem Winde die Meeresströme an. Dass sich die kalten und warmen Wassermassen nicht miteinander vermischen, liegt übrigens unter anderem an ihrem unterschiedlichen Salzgehalt.