Semana Santa, Heilige Woche, so nennen die katholischen Christen in Guatemala die Karwoche - jene acht Tage, an denen Gläubige auf der ganzen Welt dem Leiden, Sterben und der Auferstehung Jesu Christi gedenken.
Vor allem in den Ländern Lateinamerikas, in Spanien und Italien ziehen die Menschen an diesen Tagen in Prozessionen durch ihre Städte und Gemeinden. Viele Menschen fiebern der Karwoche jedes Jahr aufs Neue entgegen. Am Donnerstag vor Ostern dürfen die Kinder beim "Umzug der Jugend" Heiligenfiguren auf einem Rundkurs durch die Stadt tragen. Eine Ehre - und eine im wahrsten Wortsinn schwerwiegende Aufgabe!

Am Donnerstag vor Ostern dürfen die Kinder beim "Umzug der Jugend" Heiligenfiguren auf einem Rundkurs durch die Stadt tragen. Eine Ehre - und eine im wahrsten Wortsinn schwerwiegende Aufgabe!
Denn sind die Statuen geschmückt, müssen um die 44 Jungen mit anpacken, um die Jesusfigur mit dem Holzkreuz in die Höhe zu stemmen. Ebenso viele Mädchen schultern das zweite Podest, von dem aus die Gottes Mutter Maria über die Menge blickt. Die kleineren Figuren werden vorweggeschobe. Der Weg führt den Tross von der Kirche "San Nicolás" am Benito-Juarez- Park zur Kathedrale im Stadtzentrum und wieder zurück. Die Kinder mit den Heiligenfiguren folgen - im Schleichschritt!
Nahezu acht Stunden brauchen sie für die vier Kilometer lange Strecke, doch niemand langweilt sich. Ganz im Gegenteil: Je später der Abend, desto feierlicher die Stimmung. Denn bei Einbruch der Dunkelheit erleuchten Lampen die Podeste.
Nur die Musiker des Kirchenorchesters spielen ein bisschen schief: Die Posaunen quäken und die Becken knallen stets einen Tick zu spät zusammen.
Doch auch das gehört irgendwie zum Umzug.
Was ist die Heilige Woche?
Als Heilige Woche oder Karwoche bezeicht man die Tage von PALMSONNTAG, dem Sonntag vor Ostern, bis Ostersonntag. In dieser Zeit gedenken katholische Christen dem Leiden, Sterben und der Auferstehung von Gottes Sohn Jesus.
Ihrem Glauben nach zog er um das Jahr 30 an Palmsonntag in Jerusalem ein und teilte dort mit seinen Jüngern am GRÜNDONNERSTAG das "Letzte Abendmahl". Jesus wurde noch in der gleichen Nacht gefangen genommen, am folgenden KARFREITAG wegen angeblicher Gotteslästerei zum Tode verurteilt, gekreuzigt und begraben.
Maria Magdalena, eine Jüngerin, entdeckte am OSTERSONNTAG sein leeres Grab und erfuhr als Erste von der Auferstehung Jesu. Diese wird von der Christenheit an Ostern gefeiert. Es ist das wichtigste Fest im Kirchenjahr.