Vor 250 Jahren wurde Napoleon geboren. Der berühmte Kaiser der Franzosen stieg Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts vom kleinen Insulaner zum mächtigsten Mann Europas auf. Wir erzählen euch Napoleons Geschichte.
Napoleon Bonaparte: Ein Kurz-Steckbrief
- Name: Napoleon Bonaparte, eigentlich Napoleone Buonaparte
- Lebensdaten: 15. August 1769 bis 5. Mai 1821
- Nationalität: französisch
- Leistung: Bekannt als Kaiser, Kriegsherr und Eroberer
- Zitat: "Man kann keinen Eierkuchen backen, ohne ein paar Eier zu zerschlagen."
Napoleon Bonaparte hat die europäische Geschichte durch seinen Mut bedeutend beeinflusst.
Wie Napoleon Bonaparte lebte
Napoleone, später Napoleon, wurde am 15. August 1769 als eines von dreizehn Kindern auf der Insel Korsika geboren. Die Familie Buonaparte gehörte zum Kleinadel, hatte also ein hohes Ansehen in der Gesellschaft. Der Vater arbeitete als Advokat, Richter und als Sekretär von Pascal Paoli, einem Kämpfer, der sich für die politische Unabhängigkeit Korsikas einsetzte. Der Freiheitsgedanke spielte dadurch schon in Napoleons Kindheit eine wichtige Rolle.
Der Junge begann seine schulische Ausbildung in der französischen Stadt Autun. Er punktete dort vor allem in den Fächern Mathematik und Geschichte. Später besuchte er die Kadettenschule in Brienne, wurde aber aufgrund seiner Fähigkeiten schnell zu einer der besten Militärschulen Frankreichs versetzt.
1785 verlässt er das "École royale militaire" in Paris und beginnt seine Karriere beim Militär. Im gleichen Jahr starb sein Vater und Napoleon übernahm die Rolle des Familienoberhaupts. Er kümmerte sich um seine Mutter und Geschwister. Währenddessen arbeitete er als Leutnant beim Militär. In seiner Freizeit las er viel, vor allem Literatur aus der Antike.
Wie Napoleon Bonaparte die Welt veränderte
Im Sommer 1789 begann die Französische Revolution, die heute als eines der wichtigsten Ereignisse in der europäischen Geschichte gilt. Damals erhob sich die Bevölkerung unter dem Motto "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" gegen den streng herrschenden Monarchen. Napoleon stand hinter dem Ziel des Aufstands, so wollte er doch, dass sein Heimatland Korsika endlich frei wird. Die Bürger wollten ihr verarmtes Land wieder aufbauen. Als Napoleon seine Mitstreiter erfolgreich durch die Revolution führte, wurde er zum General erklärt.
1796 folgte sein Durchbruch: Napoleon siegte als Anführer im sogenannten Italienfeldzug. Die folgenden Siege seiner Truppe gegen Österreich und Belgien ebneten den Weg zum Ende der Französischen Revolution.
Fast zeitgleich heiratete er die adelige Joséphine de Beauharnais. Das Volk sah ihn durch seine Leistungen immer mehr als Held ihrer Nation an. Zuletzt der Feldzug am Nil in Ägypten verhalf ihm - trotz Niederlage - zu hohem Ansehen in der Armee sowie im Volk. 1799 endete die Französische Revolution mit dem Sturz der Regierung. Napoleon wurde zum Alleinherrscher Frankreichs ernannt.
Er nutzte seine Rolle, um das Land wieder aufzubauen und den Bürgern neue Rechte zu verschaffen. Die Verkehrsstruktur wurde ausgebaut, die Finanzen neu geplant und ein neues Regierungssystem entworfen. In einer Abstimmung wählte ihn daraufhin das Volk zum Machthaber auf Lebensdauer. Er war nun Kaiser von Frankreich.
Innenpolitisch, also in seinem eigenen Land, regierte er zur Freude der Bürger. Außenpolitisch aber sorgte er für Reibereien. Großbritannien rief den Krieg gegen Frankreich aus, Preußen und Russland folgten. Parallel zu seinen Kämpfen lernte er seine neue Ehefrau Marie-Louise von Habsburg kennen. 1810 verließ er dann Joséphine und bekam mit Marie-Louise einen Sohn.
Die Länder schlossen nach rund sieben Jahren im Juni 1807 Frieden mit Frankreich. Nur die Engländer waren weiterhin feindlich eingestellt. Die Unruhen und Machtkämpfe veranlassten Napoleon Bonaparte von seinem Titel zurückzutreten. Man verbannte den ehemaligen Kaiser und Nationalhelden auf die Insel St. Helena im Südatlantik. Dort starb er auch schon wenige Jahre später, am 5. Mai 1821 an einem Krebsleiden.
So genannte „Bonapartisten“, also Anhänger des verstorbenen Helden, setzten sich auch nach seinem Tod noch für die Thronansprüche seiner Nachkommen ein. Sie veranlassten, dass der dritte Napoleon, eigentlich Charles-Louis-Napoleon Bonaparte und Neffe von Napoleon, von 1848 bis 1870 französischer Kaiser wurde.
Auch heute, viele Jahre nach dem Tod Napoleons, taucht der Nationalheld in Filmen, Serien und Büchern auf. Sein Mut und das kriegerische Geschick wird stets bewundert. Er gilt als vorbildlicher Franzose und einmaliger Krieger.