Käthe Kollwitz: Steckbrief
- Name: Käthe Kollwitz
- Geboren: 8. Juli 18 67 in Königsberg, heute Russland
- Gestorben: 22. April 1945 in Moritzburg
- Nationalität: deutsch
Käthe Kollwitz war eine deutsche Grafikerin, Malerin und Bildhauerin. Sie ist einer der bekanntesten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts in Deutschland.
Wie Käthe Kollwitz lebte
Knapp 18 Jahre alt ist Käthes Sohn Peter, als er im Ersten Weltkrieg stirbt. Das Ereignis hat Käthe Kollwitz geprägt wie kein anderes und ihm ist die Skulptur "Trauerndes Elternpaar" gewidmet: ein Mann und eine Frau, jeweils auf einem Sockel nebeneinander, in unendlicher Trauer verharrend, jeder für sich.
Käthe ist Bildhauerin, und ihre Werke zeigen eine unbequeme Wahrheit: Krieg, Tod, Trauer, Armut, Verzweiflung. Vor allem das Leid der Menschen bewegt die Künstlerin Käthe. Nicht jedem gefällt, dass sich eine begabte junge Frau mit diesen Dingen beschäftigt, zu Käthes Zeiten sollen Mädchen ein heiteres Wesen zeigen und das Gute hervorheben.
Doch Käthe geht ihren eigenen Weg. Sie hat Glück, dass ihr Vater ihr künstlerisches Talent fördert und ihr eine Ausbildung ermöglicht, zunächst in Berlin, dann zuhause in Königs - berg und schließlich in München. Sie heiratet den Arzt Karl Kollwitz und zieht mit ihm nach Berlin, die beiden bekommen zwei Söhne.
Auf der Großen Berliner Kunstausstellung darf Käthe Kollwitz 1898 ihre Radierungen – eine künstlerische Drucktechnik – zeigen, auf denen arme Weber gegen ihre Ausbeutung kämpfen. Ihr Werk wird als "der Weberaufstand" bekannt und ist zeitlebens ihr bekanntestes Werk.
Altmodischen Menschen gefallen die düsteren Motive nicht, die so echt wirken, dass es einen fast erschreckt. Sie wollen lieber eine heile, schöne Welt sehen. Käthe ist aber kein schlecht gelaunter Trauerkloß, im Gegenteil. Sie hat ein mitr eißendes lautes Lachen, im Atelier bewegt sie sich mit Energie und Elan, und auf Feier n tanzt und singt sie ausgelassen.
Künstler, Schriftsteller und Politiker, die sich für das Leid der armen Leute interessieren und gegen Ungerechtigkeit sind, erkennen in Käthes Werken ihre Forderung nach mehr Solidarität und Unterstützung von benachteiligten Menschen. Käthes Kunst wird von ihnen also auch politisch verstanden. Wenn sie leidende Menschen zeigt, so macht sie auf deren schreckliche Situation aufmerksam.
Als die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler an die Macht kommen, stellt sich Käthe Kollwitz mutig gegen sie. Einige ihrer Werke werden von den Nazis "Entartete Kunst" genannt, als "krank" bezeichnet und einfach verboten.
Nach dem Tod ihres Mannes zieht Käthe Kollwitz 1944 um nach Moritzburg, wo eine Gedenkstätte noch heute an sie erinnert. Das Käthe-Kollwitz-Museum in Berlin zieht 2019 um in ein neues Quartier.
Unser Buchtipp zum Thema
Diesen Text haben wir dem Buch "Wild, frei und wunderbar. 50 Frauen, die die Welt verändert haben" entnommen. Darin findet ihr 50 Geschichten berühmter Frauen, die mit ihrem Wirken die Welt verändert haben.

- Titel: Wild, frei und wunderbar. 50 Frauen, die die Welt verändert haben
- Autorin: Claudia Lück
- Verlag: mvg Verlag / Münchener Verlagsgruppe
- Umfang: 112 Seiten
- Preis: etwa 15 Euro
- Erschienen: 2018