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Frauen Hannah Arendt

Hannah Arendt
Hannah Arendt
© Mayumi Bockhold
Hannah Arendt ist eine mutige und fleißige Frau, die blitzschnell denkt und sich mit sehr schwierigen Themen auseinandersetzt. Zu ihrer Zeit sind Politik und Philosophie vor allem Männersache. 1959 ist sie für ein Semester sogar als erste Frau Professorin an der berühmten Princeton University in der Nähe von New York. Ihre Texte werden noch heute an vielen Unis gelesen

Steckbrief: Hannah Arendt

  • Name: Hannah Arendt
  • Geboren: 14. Oktober 1906 in Linden, heutiger Stadtbezirk von Hannvoer
  • Gestorben: 4. Dezember 1975 in New York City, USA
  • Nationalität: deutsch

Hannah Arendt war eine jüdische deutsch-amerikanische Publizistin und politische Theoretikerin.

Wer war Hannah Arendt?

Hannah beschäftigt sich schon als Jugendliche mit dem Denken und Handeln der Menschen, sie interessiert sich für Philosophie, Geschichte und Politik. Während ihres Studiums in Marburg, Freiburg und Heidelberg ist sie mit den bekannten Philosophen der Zeit befreundet. Nach ihrer Meinung ist es gut, wenn im Zusammenleben der Menschen die Macht verteilt ist und verschiedene Interessen berücksichtigt werden. Gleichheit, Toleranz und Vernunft sind ihre Werte.

Hannah Arendt ist Jüdin und setzt sich zeitlebens mit dem Judentum auseinander. Wie alle Juden in Deutschland wird sie nach Hitlers Machtergreifung 1933 bedroht – entschlossen ruft sie zum Kampf gegen die Nazis auf. Aber wie für viele Juden beginnt auch für Hannah eine Zeit der Flucht, zunächst durch Europa, später dann in die USA.

Nach dem Krieg reist Hannah Arendt wieder nach Europa. Sie kritisiert die Haltung vieler Deutschen, die ihr eigenes Leiden durch den Zweiten Weltkrieg mit dem Leiden anderer, auch der Juden, vergleichen – obwohl sie sowohl den Krieg als auch die Morde an den Juden zu verantworten haben. Von Hannah Arendt stammt der Ausdruck der "Banalität des Bösen". Damit meint sie, dass das Böse nichts Teuflisches ist, sondern dass eigentlich normale Menschen grausame Dinge tun können.

Für das US-Magazin New Yorker berichtet sie 1961 über den Prozess gegen Adolf Eichmann, der während der Nazi-Zeit verantwortlich für die Ermordung von Millionen Menschen ist. Während viele ihn für ein Monster halten, findet Hannah, dass Eichmann vor allem ein feiger und dummer Mensch ist, der vor seinen Chefs gut da stehen will, um Karriere zu machen – und dafür sogar Menschen in den Tod schickt.

Hannah wird dafür sehr kritisiert, denn natürlich ist Eichmann ein Verbrecher. Aber hat sie nicht auch Recht? Es ist eine schlimme Vorstellung, denn dass ein böses Monster verantwortlich ist für die Grausamkeiten, leuchtet eher ein, als dass es sehr viele normale Menschen sind.

Unser Buchtipp

Diesen Beitrag zu Hannah Arendt haben wir dem Buch "Wild, frei und wunderbar. 50 Frauen, die die Welt verändert haben" entnommen. Es stellt euch 50 ganz besondere Frauen der Geschichte vor, die sich getraut haben, an ihre Ziele zu glauben und sich für diese einzusetzen.

Frauen: Hannah Arendt
© mvg Verlag
  • Titel: Wild, frei und wunderbar. 50 Frauen, die die Welt verändert haben
  • Autorin: Claudia Lück
  • Verlag: mvg Verlag / Münchener Verlagsgruppe
  • Umfang: 112 Seiten
  • Preis: circa 15 Euro
  • Erschienen: 10. September 2018

Mehr aus der Reihe "Wild, frei und wunderbar"

Wir stellen euch jede Woche eine besondere Frau aus dem Buch "Wild, frei und wunderbar. 50 Frauen, die die Welt verändert haben" vor. Hier findet ihr die bereits veröffentlichten Artikel der Serie.

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