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Weltveränderer Sigmund Freud

Der Wiener Psychologe und Arzt Sigmund Freud hat uns das Tor zur Seele des Menschen geöffnet. Er ist der Begründer der Psychoanalyse und Traumdeutung. Lest hier, wie es dazu kam
Weltveränderer: Sigmund Freud legte den Grundstein für die Psychoanalyse
Sigmund Freud legte den Grundstein für die Psychoanalyse
© Hulton-Deutsch Collection/CORBIS

Sigmund Freud

  • Lebensdaten: 6. Mai 1856 bis 23. September 1939
  • Nationalität: österreichisch
  • Zitat: "Die Gegenwart kann man nicht genießen, ohne sie zu verstehen und nicht verstehen, ohne die Vergangenheit zu kennen."

Aufgrund seiner Psychoanalysen gilt der Wiener Sigmund Freud als einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts.

Wie Sigmund Freud lebte

Sigismund Schlomo Freud wurde am 6. Mai 1856 als Sohn jüdischer Eltern in Freiberg in Mähren geboren. Als das Geschäft seines Vaters aufgrund der Wirtschaftskrise Pleite ging, zog die Familie wenig später in die Hauptstadt Österreichs. In Wien besuchte Freud ab 1865 das Gymnasium, im Anschluss absolvierte er ein Medizinstudium mit Bestnoten. Ab 1881 war er als Doktor im Wiener Allgemeinen Krankenhaus im Bereich der Neurophysiologie (Medizin der Nervensysteme) beschäftigt.

Ab 1885 widmete er sich zunächst der Hypnose, mit deren Hilfe er in die unbewussten Bereiche der menschlichen Seele eindringen wollte. Er wollte das Gehirn des Menschen verstehen und herausfinden, was dort vor sich geht. Aufgrund mehrerer Fehler, die ihm in diesem Zusammenhang passiert sind, wandte er sich schnell anderen Methoden zu.

Nun fokussierte er sich ganz auf die Traumdeutung. Ab 1886 arbeitete Sigmund Freud am ersten öffentlichen Kinder-Krankeninstitut in Wien sowie als Lehrer an der Universität Wien. Zur gleichen Zeit heiratete er seine langjährige Freundin Martha Bernays, mit der er später sechs Kinder bekam.

Wie Sigmund Freud die Welt veränderte

In den 1890er Jahren machte Freud die wichtigsten Entdeckungen. So stellte er 1889 fest, dass es in der menschlichen Seele etwas Unbewusstes gibt, das für unser Handeln verantwortlich ist. Von Psychoanalyse sprach er erstmals im Jahr 1896.

Drei Jahre später erschien sein Werk "Die Traumdeutung", in dem er belegte, dass jeder Traum unbewusste Wünsche enthält.

Das Es, das Ich und das Über-Ich

Er erklärte wenig später auch, dass die menschliche Psyche aus drei Teilen besteht: Dem Es (weckt die Triebe), dem Über-Ich (bringt das Gewissen ins Spiel) und dem Ich (wägt zwischen Es und Über-Ich ab). Der ständige Kampf zwischen diesen Instanzen bestimmt nach dem Freudschen Modell alles menschliche Handeln. Ist ein Teil stärker ausgeprägt als das andere, entstehen schnell psychische Krankheiten.

Sigmund Freud gelang mit dieser Theorie der Durchbruch als Wissenschaftler. Er veröffentlichte bis in die Dreißigerjahre zahlreiche Bücher über die Psychoanalyse und Traumdeutung und erhielt dafür bedeutsame Ehrungen.

Freud achtete aber wenig auf seine eigene Gesundheit. Er rauchte bis zu 20 Zigarren am Tag und erkrankte 1922 an Gaumenkrebs.

Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kamen, fielen viele seiner Werke der Bücherverbrennung zum Opfer. Sie wurden erst später und nur teilweise wiederhergestellt. Sigmund Freud floh nach London, wo er sich am 23. September 1939 aufgrund seiner schweren Krebserkrankung selbst das Leben nahm.

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