Ein Naturschauspiel der besonderen Art erwartete euch am 20. März. Denn dann wurde es dunkel! Aber nicht nachts oder abends, sondern mitten am Tag! Genauer gesagt zwischen 10.30 Uhr und 10.45 Uhr - denn dann verdeckte der Mond einen Großteil der Sonne.
Am dunkelsten wurde es aber über dem Nordpolarmeer. In einem etwa 110 Kilometer breiten Streifen, in dem die Färöer Inseln und das norwegische Spitzbergen liegen, war es für zweieinhalb Minuten komplett finster. Die Mensch dort mussten dann das Licht anknipsen oder Kerzen anzünden, um genug sehen zu können.
Bei uns in Deutschland konnten wir hingegen nur eine partielle Finsternis beobachten. Doch auch die ist spannend und machte sich bei uns bemerkbar! In Norddeutschland wurden sogar bis zu 83 Prozent der Sonne vom Mond bedeckt, in Süddeutschland waren es immerhin 67 Prozent. Es war in etwa so dunkel, als zöge eine besonders dichte Wolkendecke über uns hinüber.
Wie die Sonnenfinsternis funktioniert
Ihr fragt euch nun bestimmt, wie es eigentlich passieren kann, dass wir die Sonne für ein paar Minunten plötzlich nicht mehr ganz sehen können. Die Antwort findet ihr in unserem Sonnensystem und in der Konstellation der Planeten im Weltraum.
Der Mond kreist um unsere Erde, die sich im 24-Stunden Takt um sich selbst dreht. Für seine Umkreisung um die Erde braucht der Mond etwa einen Monat. Gleichzeitig umwandern die Erde und der Mond gemeinsam die Sonne. Für einen kompletten Umlauf brauchen sie ein Jahr. Ab und an liegt der Mond dabei genau zwischen Sonne und Erde. Da der Mond ja selbst nicht leuchtet, sorgt er so dafür, dass es durch seinen Schattenwurf bei uns auf der Erde dunkel wird.
Je weiter weg der Mond von der Sonne ist, desto kleiner wird auch sein Schatten. Darum verfinstert der Mond bei einer Sonnenfinsternis auch nicht die ganze Erde, sondern nur Teile von ihr - je nachdem, wie nah er der Sonne kommt. Ihr könnt das bei euch zu Hause ganz einfach nachstellen.
Selbst einmal Weltraum spielen
Ihr möchtet auf der Erde selbst das Sonnensystem nachbauen, so wie es hoch oben im Weltraum existiert? Das könnt ihr mit ein paar Bällen problemlos machen:
Schnappt euch eine Lampe, einen Fußball und noch einen kleineren Ball - zum Beispiel einen Tischtennisball. Stellt euch vor, die Lampe wäre die Sonne; sie soll auf die Erde und den Mond scheinen. Der Fußball ist nun die Erde und der kleinste Ball übernimmt die Rolle des Mondes, denn der Mond ist 13mal kleiner als unser blauer Planet.
Lasst den kleinen Ball nun im Kreis um den Fußball herum rollen und sorgt gleichzeitig dafür, dass die beiden Bälle sich langsam um die Lampe bewegen. Ihr stellt fest - ab und zu befindet sich der kleine Ball genau zwischen der Lampe und dem Fußball, wodurch er einen Schatten auf den größeren Ball wirft. Eine Sonnenfinsternis entsteht.
Nun würde aber, so wie wir es euch erklärt haben, ziemlich oft eine Sonnenfinsternis eintreten. Ganz so ist es dann aber doch nicht. Denn im Weltall bewegen sich Sonne, Mond und Erde auf ganz unterschiedlichen Ebenen. Sie rollen nicht, wie die Bälle aus unserem Beispiel, auf einem geraden Boden herum.
Nur selten sind Sonne, Erde und Mond auf einer gleichen Höhe. Und nur dann kann sich der Himmel nämlich über unsere Köpfen verfinstern. Denn liegt der Mond tiefer und höher als Sonne und Erde, kann er keinen Schatten auf die Erde werfen.
Am 20. März konnte man sehen, wie sich der Mond zwischen halb zehn und zwölf Uhr Stück für Stück vor die Sonne schob. Dort blieb er etwa zwei Minuten, bis er sich dann wieder von ihr entfernte. Den größten Teil der Sonne bedeckte der Mond zwischen halb elf und viertel vor elf.
Bei klarem Wetter konnte man auch die Sterne am Himmel sehen und bei wolkenlosem Himmel sogar östlich der Sonne die Venus erkennen.
Tipps: Die Sonnenfinsternis richtig beobachten
Wenn ihr eine Sonnenfinsternis beobachten wollt, müsst ihr vorsichtig vorgehen! Die Grundregeln lauten:
- Niemals mit bloßem Auge in die Sonne schauen!
Auch Fernglas und ein Teleskop ohne Filter sind absolut Tabu! Denn das kann zum sofortigen Erblinden führen. - Sonnenbrillen reichen nicht aus, denn sie können die Wärmestrahlung der Sonne nicht ausreichend absorbieren.
- Besser: Schutzbrillen mit speziellen Filterfolien
Sie sind sicher und lassen nur ganz wenig Sonnenlichts durch. Beim Optiker oder im Planetarium solltet ihr fündig werden. - Teleskope mit Sonnenfilterfolie
Für ein besonderes Erlebnis könnt ihr spezielle Sonnenfilterfolie vor einem Teleskop montieren. Damit könnt ihr dann gefahrlos die Sonnenfinsternis beobachten!
Die nächste totale Sonnenfinsternis, die auch Deutschland in völlige Finsternis tauchen wird, werdet ihr wahrscheinlich mit euren Enkeln gemeinsam erleben können. Denn die ereignet sich erst am 2. September 2081. Eine partielle Sonnenfinsternis wird sich aber noch am 12. August 2026 beobachten lassen, wenn der Mond sich am frühen Abend ein Stück weit vor die Sonne schiebt.