"Baum für Baum"
Dass sich die Politiker auf dem Klimagipfel im Dezember 2009 nicht auf gemeinsame Ziele einigen konnten, ist für Felix Finkbeiner unfassbar.
"Schließlich geht es um unsere Zukunft!" Und dass tatsächlich jeder etwas für den Klimaschutz tun kann, macht er selbst vor.
In seinem Buch "Baum für Baum. Jetzt retten wir Kinder die Welt" stellt er gemeinsam mit 20 anderen Kindern seine Umweltstiftung "Plant for the Planet" vor.
Angefangen hatte alles mit einem Schul-Referat über die Klimakrise. "Ich habe das Referat 'Das Ende des Eisbären' genannt. Kurz darauf stellte ich aber fest, dass es nicht darum geht, den Eisbär zu retten, sondern uns Menschen", erzählt Felix.
Da er gelesen hatte, dass Bäume sehr viel Kohlendioxid (CO2) binden und in Sauerstoff umwandeln, schlug er am Ende des Referats seinen Klassenkameraden vor, in Deutschland eine Million Bäume zu pflanzen.
Damals war Felix neun Jahre alt. Inzwischen ist er zwölf und hat mit "Plant for the Planet" eine Stiftung hinter sich, für die 1600 Kinder in 72 Ländern Baumpflanz-Partys organisieren.
Dabei gibt es ganz schön viel zu beachten: Damit die Bäume nicht nach ein paar Jahren wieder gefällt werden, ist es wichtig, vorher zu klären, auf welchen Flächen das überhaupt Sinn macht. In den meisten Fällen hilft da die Stadtverwaltung weiter.
Da zum Beispiel auf sandigen Böden Nadelbäume besser wachsen als Laubbäume, ist es außerdem wichtig, zu wissen, welche Baumart für das ausgesuchte Gebiet geeignet ist. Da helfen dann oft die örtlichen Förster. Manchmal stellen sie sogar die Setzlinge zur Verfügung.
Für die Fälle, in denen das nicht so ist, sammelt "Plant for the Planet" Spenden - wer einen Euro spendet, stiftet einen Baum.
Stop Talking. Start Planting.
Um ihr Projekt bekannter zu machen, haben Felix und seine Mitstreiter einige Prominente für sich gewinnen können.
Für die Kampagne "Stop talking, start planting" ("Nicht reden, pflanzen!") lassen sich zum Beispiel der Fürst von Monaco und Musiker Peter Maffay von einem jungen Klimaschützer die Hand vor den Mund halten.
In "Baum für Baum" erklären die jungen Klimabotschafter, welche Faktoren unser Klima beeinflussen, unter welchen Bedingungen Erdöl und Kohle entstehen und wie der Mensch den Klimawandel verstärkt.
Doch was tun gegen Killer-Argumente wie: "Das ist Sache der Politik… und wenn die anderen nichts tun, warum ausgerechnet ich?" Auf einer Doppelseite schlagen sie schlagkräftige Gegenargumente vor.
Die Antwort der Klimabotschafter zum erwähnten Beispiel:
"Wenn viele mitmachen, muss auch die Politik mehr tun. Sie können und sollten eine(r) von denen sein, die den Politikern Beine machen."
Fazit
"Baum für Baum" bietet einen guten Überblick über die entscheidenden Faktoren, die unser Klima beeinflussen.
Einfache Zeichnungen verdeutlichen die Zusammenhänge. Erwachsene können dabei genauso viel lernen wie Kinder.
Die 21 Kinder mahnen zwar mit dem Zeigefinger.
Im Vergleich zu vielen anderen Umweltschützern, halten sie für den Leser aber auch einige Tipps bereit, wie jeder Einzelne etwas gegen den Klimawandel tun kann - vom täglichen Stromsparen bis hin zur aktiven Beteiligung als Klimabotschafter.
Einzig die zahlreichen Randbemerkungen und Einschübe können den Leser von dem ansonsten roten Faden des Buches ablenken.
- Felix & Freunde
- "Baum für Baum. Jetzt retten wir Kinder die Welt"
- Oekom Verlag
- 12,90 Euro