In Laura Buhisans Welt dreht sich alles um Mode. Auf ihrem Blog
"Born this Way" lässt sie andere Jugendliche an ihrer Leidenschaft teilhaben. Mit 13 Jahren hat Laura begonnen ihre eigenen Kleider und Röcke zu nähen. "Oft lege ich in der Nacht los", erzählt die heute 15-Jährige: "Ich nähe Sachen um oder peppe alte, schlabberige Pullis, vom Flohmarkt, auf". Seit einem Dreivierteljahr berichtet sie in einem virtuelles Tagebuch über ihr kreatives Leben. Darin drückt Laura ihre Gedanken zur Mode, vor allem durch Fotos, aus.
Was sind Blogs?
Hinter dem Wort "Blog" oder "Weblog", wie es eigentlich heißt, steckt der Gedanke eines Logbuchs (daher auch "Log"). Wie Kapitäne, die die Ereignisse auf See dokumentieren, nutzen heute weltweit Millionen von Menschen das Internet, um Gedanken festzuhalten. Wie viele von diesen virtuellen Tagebüchern es inzwischen gibt, lässt sich nur schwer sagen. Und auch die Themen, zu denen gebloggt wird, sind grenzenlos. Es gibt sie zu Mode genau so wie zu Politik, Medien oder Sport, Hobbies, Musik, Essen, Trinken, Orte, Menschen, Feiern - einfach zu allem. Meist werden die "Tagebucheinträge" in Textform abgegeben. Aber immer öfter werden auch Fotos oder Videos gepostet. Zu einem guten Beitrag geben Blogger und Bloggerinnen meist Links an, die auf interessante Netzinhalte verweisen. Um das "Fischen" nach virtuellen Tagebüchern bis auf dem "Grund" des Internets zu erleichtern, gibt es mittlerweile Suchmaschinen speziell für Blogs, wie zum Beispiel die Google Blogsuche.
Wie richte ich mir einen Blog ein?
Jeder der einen Internetzugang besitzt, kann ein Blog erstellen. Relativ schnell und kostenlos funktioniert das mit Weblog-Diensten, wie zum Beispiel WordPress.com oder blogger.de. Diese Anbieter stellen euch die entsprechende Software samt Server bereit. Ihr könnt die Oberfläche des Blogs, die sogenannte Skin, nach euren Wünschen anpassen. Daher sehen alle Blogs unterschiedlich aus.
Modeblogs und Designblogs
Laura verfolgte lange Zeit die virtuellen Aufzeichnungen anderer. Besonders Modeblogs interessierten das aufgeschlossene Mädchen. Irgendwann legte sie selbst los. Mittlerweise betreibt sie den von ihr eingerichteten Blog zusammen mit einer Freundin. Gemeinsam überlegen sie sich Themen zu denen sie Foto- bzw. Modereihen erarbeiten, wie "Geisha" oder "Landstreicher".
Stellen Outfits zusammen oder tragen ihre eigene Mode. Ebenso wie Make-up und das Styling der Haare werden auch die Locations für die Aufnahmen wohl überlegt. Wie viel Zeit sie genau in die Arbeit an und für ihren Blog investiert, kann sie kaum abschätzen. Für Laura ist das Bloggen selbstverständlich. Es kann auch für ihre Zukunft hilfreich sein: Nach ihrem Realschulabschluss will sich Laura an einer Modeschule bewerben.
Bildbearbeitung für Blogs
"Mit Bild- und Videobearbeitung sollte man umgehen können. Aber wenn man etwas wirklich will, dann lässt sich das auch umsetzen“, meint Laura, die sich für ihr Hobby eine Spiegelreflexkamera zugelegt hat. "Technische Probleme können schon mal nerven", gesteht die Neuntklässlerin, aber dafür gibt es Freunde, bei denen sie in diesen Fällen Hilfe sucht.
Einige Aufnahmen und Eindrücke sind im Juli 2011 auf der Berliner Fashion Week entstanden, auf der sie als jüngste Bloggerin unterwegs sein durfte, wie sie stolz erzählt. Auf Einladung einer Designerin, die Laura zuvor von ihrem Blog überzeugt hatte, ging es vor den Laufsteg und ein Stück hinter die Kulissen der Modewelt. "Die Modeblogger dürfen an der Show teilhaben und die Designer profitieren von unseren Beiträgen, die für sie kostenlose Werbung sind", so der Deal.
Eine kleine "Leserschaft" entsteht
Warum bloggen? "Wegen dem Spaßfaktor! Und, weil ich so Kontakt zu Leuten mit den gleichen Interessen bekomme", sagt Laura. Für sie ist Bloggen wie Tagebuch schreiben, mit dem Unterschied, " dass Freunde und andere Leute daran teilhaben können" - und das sind einige. 380 Leute verfolgen regelmäßig was die Külsheimerin schreibt. Wie bei den meisten Blogs besteht ihre "Leserschaft" aus Freunden und Freundes Freunden.
Sobald Laura einen neuen Eintrag postet, erscheint dieser ganz oben auf ihrer Seite. Anders als bei einem "klassischen" Tagebuch sind Blogs offen für Gedankenaustausch: In der Regel kann alles was in einem Blog erscheint, von anderen gelesen und kommentiert werden. Darauf kann der Online-Tagebuchschreiber dann wieder eingehen.
Schon mal gehört von…?
Blogosphäre
Unter Blogosphäre versteht man die Gesamtheit aller vorhandenen Blogs. Je mehr ein Blog von anderen verlinkt wird, desto relevanter wird er für den Rest der Blogger und Bloggerinnen.
Watchblog
Watchblogs sind eine Variante von Blogs: Diese Art von Blogs sind bekannt dafür, bestimmte Medien oder Unternehmen kritisch zu beobachten. Einer der populärsten Watchblogs ist bildblog.de. Mit diesem wurde Stefan Niggemeier, der Betreiber, selbst zu einem der wenigen Blogger, die öffentlich bekannt sind.
Microblogging
Wie es der Name schon andeutet, sind Microblogs kleiner Formate von Blogs. Ein Beispiel für einen solchen ist der Internetdienst Twitter, über den kurze Botschaften (von maximal 140 Zeichen) auf eine eigene Profil-Seite gestellt werden können.
Eine genaue Anleitung wie ihr einen Blog startet, gibt es oder hier. Und noch etwas: Ein Blog muss nicht unbedingt veröffentlicht werden. Ihr könnt die entsprechende Software nutzen, um euch ein elektronisches Tagebuch, im klassischen Sinne, also nur für euch, anzulegen. Achtet also gut auf die Sicherheitseinstellungen. Richtige Geheimnisse will man ja nicht jedem verraten. Ob es einen Schlüssel für dieses Tagebuch gibt oder nicht, liegt also ganz bei euch!