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Beruf Pilot/in

Andere Leute gehen ins Büro, Oliver Trapski setzt sich ins Cockpit und hebt ab
Beruf: Oliver Trapski fliegt gern mit Kindern an Bord
Oliver Trapski fliegt gern mit Kindern an Bord
© Deutsche BA

Flughafen München, noch eine Stunde bis zum Start. Oliver Trapski hat gerade vom Operationszentrum die aktuellen Flugdaten bekommen. Der 36-Jährige ist Pilot bei der Deutschen BA, heute Morgen wird er eine Boeing 737 von München nach Hamburg fliegen. Gemeinsam mit dem Ersten Offizier, seinem Co-Piloten, geht Trapski die Daten durch: Wetter okay, nur ein paar Regenwolken im Norden. Kein Anlass, um die Passagiere auf eine Schaukeltour vorzubereiten. Der Wind in Hamburg weht aus Nordost, also wird die Stadt von Südwesten angeflogen. Start und Landung: immer gegen den Wind!

Fliegen ist sein Traumberuf

Oliver Trapski fliegt schon seit elf Jahren, langweilig wird ihm dabei nie. Andere Leute gehen morgens ins Büro und abends wieder heim. Trapski war in der Zeit schon in Köln, Berlin und Hamburg. "Ich gehe nicht zur Arbeit, ich gehe fliegen", sagt er und lächelt. Der Mann hat seinen Traumberuf gefunden, "aber das ist nichts für jeden". Trapski mag die unregelmäßigen Arbeitszeiten, den Stress und die hohe Konzentration, die einem der Job abverlangt.

Das Straßennetz in der Luft

Eine halbe Stunde vor dem Start geht die fünfköpfige Crew an Bord. Bevor die Passagiere kommen, müssen die Sicherheitssysteme in der Kabine überprüft werden, etwa ob die Sauerstoffmasken funktionieren. Der Co-Pilot oder die Co-Pilotin gibt die Flugdaten in den Bordcomputer ein. Der berechnet die optimale Geschwindigkeit und speichert auch die Route. Denn viele Wege führen nach Hamburg - auch im Luftraum. Der ist eingeteilt in so genannte Luftverkehrsstraßen. Jedem der rund 8000 Flüge, die täglich über unseren Köpfen unterwegs sind, wird eine zugewiesen. Damit es keine Zusammenstöße gibt.

Bevor es losgeht

Schließlich kommen die Passagiere an Bord, die Boeing rollt zur Startbahn. Noch einmal werden die Triebwerke getestet, prüft Trapski, ob Höhen- und Seitenruder korrekt arbeiten. Dann geben die Fluglotsinnen und -lotsen im Tower die Starterlaubnis. Die Düsen heulen auf, die Maschine beschleunigt, rollt immer schneller und hebt ab.

Beruf: Auf der Karte studiert der Co-Pilot die Flugstraßen, die sich unsichtbar über den ganzen Himmel ziehen
Auf der Karte studiert der Co-Pilot die Flugstraßen, die sich unsichtbar über den ganzen Himmel ziehen
© Jochen Tack/Das Fotoarchiv

Die größte Herausforderung

Starts und Landungen: Die fordern Pilotinnen und Piloten am stärksten, dabei können sie die meisten Fehler machen. Ist der Jet erst in der Luft, passiert meist nicht mehr viel. Deshalb machen Oliver Trapski die kurzen Flüge innerhalb Europas auch am meisten Spaß: "Nach Amerika? Ich habe zweimal Maschinen aus den USA überführt. Das ist mir auf Dauer zu langweilig: stundenlang geradeaus über den Atlantik."

Der beste Blick der Welt

Natürlich kann sich der Mann am Steuerknüppel auch Schöneres vorstellen, als Hamburg im Nieselregen anzufliegen. Zum Beispiel die südspanische Stadt Málaga, die manchmal auf seinem Flugplan steht: "Wenn der Sinkflug beginnt und du aus dem Fenster das Meer und die Strände siehst - das ist der beste Blick der Welt." Doch dann stößt ihn sein Erster Offizier an: Schluss mit Schwärmen, der Landeanflug auf Hamburg beginnt.

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