Die Eiablage der Meeresschildkröten
Die Schildkröten-Mütter legen ihre Eier meist in der Nacht ab, wenn die Dunkelheit die Tiere vor Angreifern schützt. Dafür ziehen sich die Tiere mit ihren großen Flossen auf dem Strand vom Ufer bis über die Hochwasserlinie, wo kein Wasser mehr hinkommt. Dort graben sie eine etwa 30 bis 50 Zentimeter tiefe Grube in den Sand, in die sie die Eier legen. Dazu benötigen sie etwa acht Stunden.
In der Regel finden sich alle Muttertiere eines Strandes innerhalb von wenigen Tagen zum Eierlegen ein, unter Umständen kann es am Strand also ganz schön voll werden. Sind die Eier abgelegt, buddeln die Tiere das Löcher wieder zu und machen sich auf den Weg zurück ins Meer.

Die Schildkröten-Jungen schlüpfen
Die warme Sonne brütet die Eier im Sand aus. Nach 40 bis 60 Tagen, wenn die kleinen Schildkröten völlig entwickelt sind, brechen sie durch die Schale. Bei Temperaturen über 30 Grad Celsius entstehen Weibchen, wenn es kühler ist, schlüpfen Männchen aus den Eiern. Doch die Welt wartet mit zahlreichen Gefahren auf die Babys.
Für Möwen, Raben und andere Nesträuber sind die kleinen Tiere wahre Leckerbissen. Auch tropische Stürme oder die Menschen gehören zu den natürlichen Feinden der Meeresschildkröten. Obwohl ein Gelege circa einhundert Eier umfasst, erreicht daher nur etwa eine von 1000 Schildkröten das zwanzigste Lebensjahr und hat somit die Möglichkeit sich fortzupflanzen.
3. Losschwimmen und aufwachsen
Instinktiv läuft der Nachwuchs vom Nest auf das Meer zu. Wer das Wasser erreicht, wird schnell von den Wellen der See aufgenommen. Bei den Jungtieren bricht dann eine wahre Schwimm-Wut aus und sie paddeln über mehrere Tage und Hunderte von Kilometern in den Ozean hinein, um in tefere Gewässer zu gelangen. Dort suchen sie sich Seegraswiesen, über denen das Wasser sehr nährstoffreich ist. Bis zu 20 Jahre verbleiben sie an solch einer Seegraswiese und wachsen heran.

Fortpflanzung bei den Meeresschildkröten
Anschließend schwimmen sie zurück in Küstennähe zu einem der reichen Fischgründe. Am liebsten fressen die Schildkröten Quallen, Muscheln, Krebse und natürlich Fische. Dort futtern sie sich so lange satt, bis sie ihre endgültige Größe erreicht haben. Das ist wichtig, um genug Energie für die Paarung zu sammeln, für die die Pärchen auf dem offenen Meer zusammenkommen. Die Männchen sind während der Fortpflanungsphase recht aggressiv und versuchen, sich in einer Sainson mit so vielen Weibchen wie möglich zu paaren.
Rückkehr der Meeresschildkröten zum Strand
Die Paarungszeit dauert von Dezember bis März, wenn auf der Südhalbkugel der Erde Sommer ist. Wenn sie vorbei ist, schwimmen die Männchen in ihr beheimatetes Futtergebiet zurück, während die Schildkröten-Weibchen an Land gehen, um dort die Eier abzulegen. Meeresschildkröten kehren dafür immer wieder an den Strand ihrer Geburt zurück, man nennt dieses Verhalten Brutortstreue.