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Albinos: Tierische Bleichgesichter

Sie sind echte Hingucker - die so genannten Albinos. Manche werden als Zootiere berühmt, doch in der Wildnis überleben die von der Natur nicht mit »normalen« Farben ausgestatteten Gesellen selten
Albinos: Tierische Bleichgesichter
© Francois Le Diascorn/Rapho/Agentur Focus

Armer Mister Woo! Das Wallaby, ein Kleinkänguru, hat keine Mutter mehr. Es wurde von einem australischen Farmer in einem beheizten Rucksack großgezogen. Denn kurz nachdem der Kleine dem Beutel seiner Mutter entkrochen war, hatte das Weibchen ihn sitzen gelassen. Warum nur? Vielleicht, weil Mister Woo aussieht, als wäre er ein Känguru-Gespenst. Er ist schneeweiß - ein Albino.

Mister Woo hat eine seltene Krankheit: Albinismus. Der Ausdruck kommt vom Lateinischen "albus"; das bedeutet "weiß". In jeder Tierart und auch bei uns Menschen gibt es Albinos; sie sind deshalb so blass, weil ihnen Pigmente fehlen. Das sind Farbstoffe, die normalerweise in Haut, Haaren, Fell oder Federn stecken, ihnen ihre Farbe geben und vor den gefährlichen Strahlen der Sonne schützen.

Wissenschaftler schätzen, dass auf 10 000 Säugetier-Babys ein Albino kommt. In der Natur haben es die "Bleichgesichter" oft ziemlich schwer. Stellt euch nur eine leuchtend weiße Gazelle in der afrikanischen Steppe vor - die fällt auf wie ein Schneemann im Hochsommer.

Albinos: Tierische Bleichgesichter
© Tom Brakefield/Okapia
Albinos: Tierische Bleichgesichter
© Peter Ginter/Bilderberg

Für Löwen ist sie ein leicht erkennbares Ziel. Dazu kommt, dass Albinos oft schlecht sehen: Ihre Augen sind sehr lichtempfindlich, denn auch ihnen fehlen die schützenden Pigmente. Deshalb haben Albinos auch rote Augen - die Blutgefäße schimmern durch die farblose Iris hindurch.

Aber nicht alle weißen Tiere sind Albinos; denkt nur an Eisbären oder Polarfüchse. Für die ist der helle Pelz eine erstklassige "Tarnkappe", um sich im Schnee zu verstecken. Andere Tiere sind weiß, weil sie gar keine schützenden Farbteilchen brauchen - sie leben ohnehin ständig im Dunkeln. Grottenolme oder manche Höhlenfische zum Beispiel sparen sich einfach die "Schönfärberei".

Mister Woo, das Rucksack-Wallaby, ist nicht der einzige berühmte Blässling: Auch der weiße Alligator Louie, der in einem Zoo in New Orleans lebt, ist in den USA bekannt wie ein bunter Hund. Und in Thailand glauben viele Menschen: Je mehr weiße Elefanten in der Regierungszeit eines Königs gefangen oder geboren werden, desto mehr Glück hat der Herrscher.

Albinos: Tierische Bleichgesichter
© Mc Hugh/NAS/Okapia

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