Angefangen hat alles mit einem sozialen Projekt in der Schule. Jeder sollte sich sein eigenes Projekt überlegen und es ein ganzes Schuljahr lang selbstständig bearbeiten und begleiten.
Doch auch als das Schulprojekt schon längst abgeschlossen war, setze sich Lena weiter für die Kinder im Waisenhaus St. Moses in Uganda ein. Zusammen mit ihrer Mutter reiste sie sogar für drei Wochen dorthin. Durch ihren tollen Einsatz konnte Lena bereits mehrere tausend Euro Spenden sammeln und so der Leiterin des Waisenhauses einen großen Scheck überreichen.
Wir sprachen mit der engagierten Schülerin über ihr Hilfsprojekt und die Zeit in Uganda:
Wie bist du auf das Waisenhaus St. Moses in Uganda aufmerksam geworden?
Darauf bin ich durch eine Freundin meiner Mutter gekommen. Sie war 2007 für zwei Monate als freiwillige Helferin dort.
Was hast du während deines Aufenthaltes im Waisenhaus gemacht?
Mein Alltag in Uganda war sehr abwechslungsreich. An manchen Tagen bin ich in die Schule von St. Moses gegangen. Oder ich habe mittags, als die Kinder von der Schule kamen, mit ihnen gemalt, gespielt oder ihnen beim Kochen und Saubermachen geholfen. Außerdem hat St. Moses eine Weberei, in der gestrickt, genäht und gewebt wird. Dort habe ich Jane, der Leiterin der Weberei, beigebracht, wie man zum Beispiel Topflappen oder Stümpfe strickt.
Wie haben die Menschen im Waisenhaus auf dein Projekt und dich reagiert?
Die Menschen in St. Moses waren sehr dankbar dafür, dass ich dieses Projekt für sie leite. Sie waren sehr erstaunt, dass ich in meinem Alter so ein Hilfsprojekt umsetze.
Welches Erlebnis im Waisenhaus hat dich am meisten beeindruckt?
Es gab kein bestimmtes Erlebnis, das mich am meisten beeindruckt hat, sondern eher die Lebensart dieser Kinder. Mir ist immer wieder aufgefallen, wie glücklich und lebensfroh diese Menschen sind. Das war für mich am beeindruckendsten. Gleichzeitig musste ich dann an Deutschland denken, was die Menschen hier eigentlich für Probleme haben, obwohl es uns an nichts fehlt. In Uganda wurde fast jeden Abend auf den Vorplätzen der Häuser gesungen, getanzt und gebetet. Das war einfach wunderschön, diese Gemeinschaft zu spüren.
Was war für dich ausschlaggebend, dich auch weiterhin für das Projekt zu engagieren und möchtest du auch später in dieser Richtung beruflich arbeiten?
Die Reise an sich war der ausschlaggebende Punkt, mit dem Projekt weiter zu machen. In diesen 20 Tagen habe ich mich einfach in das Land, die Menschen und die Lebensart verliebt. Diese Arbeit macht mich einfach wahnsinnig glücklich und ich könnte mir vorstellen, später in der Richtung etwas Berufliches zu machen.
Bist du auch auf Schwierigkeiten während deines Projekts und besonders der Reise nach Uganda gestoßen?
Während meines Projektes bin ich oft auf Schwierigkeiten gestoßen, doch meistens nahm ich das als Herausforderung an. So ging es für mich viel leichter, es zu schaffen oder das Problem zu lösen. Eines der Probleme war, den Leuten klar zu machen, dass auch ich mit meinen 13 oder 14 Jahren ein Hilfsprojekt starten kann.
Warum möchtest du ausgerechnet ein Benefizkonzert veranstalten?
Ich liebe Musik und würde auch gerne selber mal eine Veranstaltung für mein Projekt organisieren. Mit dem gesammelten Geld möchte ich dem Waisenhaus rund um das ganze Gelände einen richtigen Zaun mit Fundament finanzieren. In Uganda kommt es manchmal vor, dass Kinder entführt und für religiöse Opfergaben getötet werden. Deshalb soll der Zaun den Kindern vor allem nachts Schutz geben.
Wie reagieren Freunde und Familie darauf, dass du dich so sehr für dieses Projekt einsetzt?
Sehr positiv. Es freut mich, dass meinen Freunden - und besonders auch meiner Familie - das Projekt so gut gefällt. Das motiviert mich. Auch meine Freunde bringen mich manchmal auf neue Ideen und helfen mir bei meinen Aktionen, um Spendengelder zu sammeln.
Wie viel Zeit steckst du in die Fortführung deines Projekts? Bleibt dir noch genügend Zeit für deine Freunde und Familie, Hobbys und die Schule?
Neben der Schule verbringe ich fast jede Minute mit dem Projekt. Manchmal ist es echt schwer, alles unter einen Hut zu bringen, aber es ist machbar. Da ich begeisterte Hip-Hop-Tänzerin bin, ist das Training etwas, auf das ich auf keinen Fall verzichten möchte.
Mehr zu dem Projekt findet ihr auf Lenas Webseite: www.lenagoesafrica.de