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Kein Sommer ohne Lagerfeuer am See: Wenn im Dunklen das Holz knackt, kleine Funken fliegen und Rauchschwaden die Sicht verzerren, gibt es nichts Schöneres als in die Flammen vor, oder die Sterne über uns zu gucken, ein paar spannende Geschichten zu erzählen und sich dabei den Bauch vollzuschlagen. Damit dabei nichts schief geht, bekommt ihr hier auch die wichtigsten Tipps rund ums Lagerfeuer machen!
1. Nächtlicher Knobelspaß
Kennt ihr die so genannten "Rückwärtsgeschichten"? Jemand denkt sich eine kurze Geschichte aus und erzählt nur das Ende. Die anderen müssen raten, was geschehen ist. Es sind nur Fragen erlaubt, auf die man mit Ja oder Nein antworten kann. Die Geschichten sind meistens ein bisschen fies. Eine typische Rückwärtsgeschichte lautet: Romeo und Julia liegen tot in Wasserpfützen auf dem Boden. Scherben liegen überall verstreut. Das Fenster steht offen, ein Kater sitzt im Raum und schnurrt. Was ist passiert? Nun könnten die Zuhörer zum Beispiel fragen: Sind Romeo und Julia Menschen?
Die Lösung: Romeo und Julia waren zwei Goldfische im Glas. Ein Kater kam durchs offene Fenster und stieß das Glas von der Fensterbank hinunter. Das Glas zerbrach und die Fische starben.
Während ihr an der Lösung der Geschichte herumknobelt, könnt ihr gut ein bisschen Stockbrot machen.
Stockbrot
Für acht Portionen Stockbrot braucht ihr:
- 500 g Mehl
- 1 Esslöffel Backpulver
- 1 Teelöffel Salz
- 1/4 Liter Wasser
- Stöcke
- etwas Öl
Vermischt alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig (nicht flüssig, aber auch nicht so trocken, dass es krümelt). Wenn ihr wollt, könnt ihr für mehr Geschmack noch etwas Schinken, Salami, Käse oder Kräuter unter den Teig mischen.
Am Feuer braucht ihr den Teig nur noch in 8-10 Portionen teilen, etwa 20 cm lange Würste daraus formen und diese dann um die Spitze des Stocks wickeln und mit Öl bepinseln. Den Stock über die Glut des Feuers halten, bis das Stockbrot gar ist. Dabei solltet ihr ihn vorsichtig drehen, damit nicht eine Brotseite schwarz und die andere roh ist.
Für Faulpelze: Natürlich könnt ihr auch fertige Teigmischungen aus dem Supermarkt nehmen. Tipp: Auch simple Würstchen kann man prima auf die Stöcke spießen und braten. (Beim Entfernen der Rinde und dem leichten Anspitzen des Stocks lasst ihr euch besser helfen).
Lagerfeuer-Popcorn
Zu der knisternden Atmosphäre am Lagerfeuer passt auch gut knackfrisches Lagerfeuer-Popcorn.
Dazu braucht ihr (für 8 Portionen):
- 8 El Öl
- 8 El Popcornmais
- Alufolie
- Butter je nach Geschmack
- Salz oder Zucker
- 8 Stöcke
Erstmal schneidet ihr die Alufolie in große Quadrate (ungefähr 30cm mal 30cm). In die Mitte dieser Quadrate gebt ihr je einen Esslöffel Maiskörner und einen Esslöffel Öl. Nun formt ihr aus den Quadraten große Beutel, indem ihr die Ecken nach oben schlagt und zusammennehmt. Dabei solltet ihr darauf achten, dass die Öffnungen so klein wie möglich sind.
Die Beutel könnt ihr entweder mit Draht an den Stöcken befestigen oder einfach so aufstecken. Über das Lagerfeuer halten und warten bis ihr die ersten Maiskörner ploppen hört. Dann muss der Beutel ganz sacht geschüttelt werden, bis es nur noch wenige Plopp-Geräusche gibt. Den Beutel vorsichtig öffnen - es könnte heißer Dampf austreten - und das Popcorn mit Butter und Salz oder Zucker würzen.
Tipp: Die Beutel schon zu Hause vorbereiten, dann geht es am Feuer noch schneller!
Eine weitere einfache Mahlzeit, die sich prima für das Lagerfeuer eignet, ist der Lagerfeuer-Maiskolben.
Lagerfeuer-Maiskolben
Dazu braucht ihr:
- für jeden Esser einen Maiskolben (die Hüllblätter, die die Körner verdecken, braucht ihr. Deswegen nehmt besser nicht die Maiskolben aus der Tiefkühltruhe!)
- Salz
- Butter
Ihr entfernt die Blätter und "Fäden" darunter, dann wickelt ihr die Blätter um die Kolben, so dass alle Körner gut abgedeckt sind. Die Maiskolben werden direkt in die Glut (natürlich nicht in die Flammen) des Feuers gelegt. Vorsicht: Nehmt am Besten auch hier einen Stock oder etwas Ähnliches zur Hilfe, damit ihr euch nicht verbrennt.
Ihr könnt natürlich noch ein paar in Alufolie gewickelte Kartoffeln dazu legen. Die werden richtig lecker! Etwa 30 Minuten dauert es, dann sind die Maiskolben gar und ihr könnt sie mit Butter und Salz oder Kräuterbutter bestreichen.
Nur ein sicheres Lagerfeuer macht Spaß!
- Bei einem offenen Feuer sollte immer zumindest ein Erwachsener dabei sein!
- Bei den Stöcken, die ihr für die Zubereitung braucht, solltet ihr darauf achten, dass die Äste stabil, lang und einigermaßen gerade sind. Dann müsst ihr nicht zu nahe an das Feuer herantreten und der Stock bleibt heil.
- Immer zwei Eimer mit Wasser oder Sand bereitstellen und genügend Abstand zum Feuer halten. Dabei müsst ihr auch die Windrichtung beachten, damit euch keine Funken und ins Gesicht fliegen.
- Für alles, was am Feuer zubereitet wird, gilt: Verbrannte Stellen solltet ihr besser nicht mitessen, weil das sehr ungesund ist und auch nicht besonders gut schmeckt.
- Überhaupt ist es schlau, noch einen frischen Salat mitzunehmen. Der versorgt euch mit Vitaminen und bietet eine erfrischende Abwechslung zu den anderen Lagerfeuer-Gerichten.
- Papier, Altholz, Kiefernzapfen und ähnliches sollten für ein Feuer auf keinen Fall benutzt werden! Sie verbrennen oft unvollständig und setzen dabei viele ungesunde chemische Stoffe frei.
- Geeignete Brennmaterialien sind Holzkohle und -briketts. Papp- oder Plastikgeschirr solltet ihr möglichst nicht verwenden, Mehrweggeschirr vermeidet unnötigen Abfall.
- Beachtet bitte, dass man nicht überall dort, wo es einem gefällt, ein Feuer anzünden darf. Fragt vorher, ob das Grillen an der Stelle, die ihr euch aussucht, auch erlaubt ist. In Naturschutzgebieten ist es zum Beispiel ganz verboten!
- Am Ende muss das Lagerfeuer mit Wasser oder Sand sorgfältig gelöscht werden. Damit - gerade wenn es im Sommer sehr trocken ist - kein Waldbrand entsteht.
Zeit zum Gruseln
Jedem von euch wurde am Lagerfeuer oder beim Zelten sicher schon einmal eine gruselige oder unglaubliche Geschichte erzählt. Meistens beteuert der Erzähler, die Geschichte sei dem Freund eines Freundes passiert und natürlich "absolut wahr". Auf eins könnt ihr euch dann verlassen: die Geschichte ist garantiert nicht wahr! Aber weil es immer wieder unterhaltsam ist, könnt ihr ja in Zukunft die folgende Gruselgeschichte erzählen:
Das Silberbein
In einem tiefen, dunklen Wald stand einst ein uraltes Schloss. In seinen halbverfallenen Mauern lebte ein alter Graf mit seinem Diener. Dieser Graf hatte ein kostbares Silberbein, sein Bediensteter eines aus Holz. Eines Tages starb der alte Graf. Der Diener, der seinem Herrn jahrelang treue Dienste geleistet hatte, dachte sich: "Der alte Graf braucht sein Silberbein nun nicht mehr. Ich werde es mir als gerechten Lohn für meine jahrelange Arbeit nehmen."
Also tauschte er kurzerhand sein Holzbein gegen das wertvolle Silberbein des toten Grafen aus. Als es Nacht wurde, verschloss der Diener wie immer alle Türen und Fenster des Schlosses. Etwas unheimlich war ihm jetzt schon zumute, so ganz allein in dem unheimlichen Wald. Dennoch legte er sich ins Bett und schlief bald darauf ein. Um Mitternacht schreckte er plötzlich hoch.
War da nicht ein Geräusch gewesen? Wer mochte da draußen sein? Er hatte doch alles verschlossen - oder etwa nicht? Auf einmal hörte er es genau: "Wo ist mein Silberbein? Wo ist mein Silberbein?" Es war die Stimme des verstorbenen Grafen! Doch so schnell der Spuk begonnen hatte, so schnell war er auch wieder vorbei.
Am nächsten Tag ging der Diener durch das ganze Schloss und prüfte, ob auch wirklich alles gut verschlossen war. Zur Sicherheit legte er auch ein Schloss vor die Tür der Gruft, in der der alte Graf lag. Mit einem mulmigen Gefühl legte sich der Diener abends ins Bett. Und tatsächlich: Punkt Mitternacht erklang die Stimme des toten Grafen: "Wo ist mein Silberbein? Wo ist mein Silberbein?" Der Diener hörte, wie sich leise Tock-tock-tock-Geräusche seiner Kammer näherten. Langsam bewegte sich seine Türklinke nach unten.
Der Diener schlotterte vor Angst. Doch auch diesmal verschwand der Spuk so schnell, wie er gekommen war, und der Diener atmete erleichtert auf. Am nächsten Tag verbesserte er die Sicherheitsvorkehrungen noch einmal: Er brachte gleich zwei Schlösser an seiner Zimmertür an und schob eine schwere alte Truhe vor die Tür, die zur Gruft das Grafen führte. Trotzdem begann um Mitternacht dasselbe Spiel: Der Diener wurde von einem sich nähernden Tock-tock-tock-Geräusch geweckt.
Die Schritte kamen näher und näher und blieben schließlich wieder genau vor seiner Kammertür stehen. Trotz der beiden Schlösser öffnete sich die Tür langsam. Schweißgebadet lag der Diener in seinem Bett, die Decke über den Kopf gezogen. "Wo ist mein Silberbein? Wo ist mein Silberbein?" hörte er es krächzen. Der Graf musste direkt neben seinem Bett stehen! Der Diener hielt entsetzt den Atem an. "Wo ist mein Silberbein? Wo ist mein Silberbein?" (Mach hier beim Erzählen am besten ein geheimnisvolle Atempause!) Daaaaaaaaaaaaa ist mein Silberbein!!!
(Regieanweisung: Das Wort "Daaaaaa" musst Du ganz laut und plötzlich brüllen, so dass deine Zuhörer vor Schreck zusammenzucken!)
Tolle Bastel- und Spielideen
Schon mal mit einem selbstgemachten Bumerang geworfen? Oder dein eigenes Indianer-Tipi gebaut? GEOlino.de stellt euch vier tolle Bastelideen vor, mit denen der Sommer noch mehr Spaß macht! Außerdem erfahrt ihr, wie sich echte Waldläufer ohne Hilfsmittel in der Natur orientieren und was euch ein Blick in den Nachthimmel alles verraten kann. Zusätzlich gibt es Wissenswertes über die Schattenseiten der schönsten Jahreszeit.