Die Kopfbewegungen für "Ja" und "Nein"
Ein Kopfnicken wird in den meisten Ländern der Welt als ein bestätigendes "ja" verstanden. Nicht so in Indien, Pakistan und Bulgarien. Dort wiegt man den Kopf hin und her, um "ja" zu sagen. In Äthiopien wirft man den Kopf sogar zurück, um eine Frage zu bejahen.
Die gleiche Geste, das Zurückwerfen des Kopf, bedeutet andernorts aber genau das Gegenteil: In arabischen Ländern, in der Türkei, in Griechenland und in Süditalien sagt man auf diese Weise "nein". Und in Japan verneint man ein Angebot nicht durch ein Kopfschütteln, sondern indem man wie ein Scheibenwischer mit der Hand vor dem Gesicht wedelt.
Die Geste für "Ich"
Deutsche, die sich selbst meinen, zeigen mit dem Zeigefinger auf Bauch oder Brust. Amerikaner dagegen legen die rechte Hand flach auf Höhe des Herzens auf die Brust. Japaner deuten mit ausgestrecktem Zeige- und Mittelfinger auf seine eigene Nase, um das Wort "ich" zu signalisieren.
Wenn ein Italiener dagegen mit dem Zeigefinger an die Seite seiner Nase klopft, dann will er damit nicht etwa "ich" sagen, sondern "das kommt mir verdächtig vor" oder "meine Nase sagt mir, dass hier etwas nicht stimmt".
Das Zeichen für "Essen"
Wie würdest du selbst das Wort "Essen" mit einer Geste darstellen? Wenn du aus Deutschland kommst, vermutlich mit der angedeuteten Bewegung, eine Gabel zum Mund zu führen. Ein Südeuropäer oder Südamerikaner würde dagegen die zusammengedrückten Fingerspitzen an den Mund führen, so als ob er mit den Fingern isst.
Und ein Japaner würde mit der nach oben geöffneten linken Hand eine Suppenschale andeuten, die er vor den Mund hält, und mit dem rechten Zeige- und Mittelfinger zwei Essstäbchen andeuten, die er von der Schale zum Mund führt. Andere Länder, andere Essgewohnheiten - und andere Essgesten!
Heikle Gesten
Bei manchen Gesten muss man höllisch aufpassen. Was in einem Land als wohlwollendes Lob gemeint ist, kann in anderen Regionen als schlimme Beleidigung aufgefasst werden.
Der nach oben gestreckte Daumen, der in Deutschland "eins" bedeutet, bedeutet in Australien und Nigeria dagegen eine sehr vulgäre Beschimpfung, mit der man jemanden loswerden möchte.
In vielen anderen Ländern und auch in Deutschland bedeutet der ausgestreckte Daumen genau das Gegenteil: "prima" oder "toll".
Eindeutig zweideutig
Auch wer das bekannte "Peace-" (=Frieden) oder "Victory-" (=Sieg) Zeichen machen will, sollte vorsichtig sein. Streckt man Zeigefinger und Mittelfinger wie ein V nach oben und knickt die restlichen Finger nach unten, so wird das in den meisten Ländern zwar als "Frieden" oder "Sieg" verstanden.
Dreht man dabei jedoch den Handrücken nach vorne, so könnte das von Briten und Australiern übel genommen werden. Dort steht dieses Zeichen nämlich für die vulgäre und extrem unhöfliche Variante, "lass mich in Ruhe, verdammt" zu sagen.
Andere Länder, andere Gesten
Und auch mit den zum Kreis geformten Zeigefinger und Daumen bei ausgestreckten Fingern sollte man Vorsicht walten lassen: Während diese Geste in weiten Teilen Europas und den USA meist als "in Ordnung" oder "gut so, bestens" verstanden wird, bedeutet sie in Frankreich und Belgien "null" oder "nutzlos".
In vielen Teilen Südeuropas, Südamerikas, im Nahen Osten sowie in Russland sollte man dieses Handzeichen aber tunlichst vermeiden: Dort stellt sie eine üble Beschimpfung dar, die auf diskriminierende Weise Homosexuelle verspottet.
Passt also auf, welche Gesten und Handzeichen ihr verwendet, wenn ihr in einem anderen Land im Urlaub seid, damit ihr in kein Fettnäpfchen tretet. Und beobachtet doch einfach mal die Einheimischen - denn es gibt noch jede Menge andere lustige, phantasievolle und kulturell geprägte Gesten und Handzeichen, die wir Westeuropäer nicht kennen.