Frühlingsgefühle: Spielen die Hormone verrückt?
Wonnemonat Mai: Die Vögel zwitschern, aus der Erde sprießen Gänseblümchen und Vergissmeinnicht. Der Duft von Fliederblüten wabert durch die Luft. Und auch in uns keimen sie - die Frühlingsgefühle. Gerade jetzt scheinen wir uns leichter zu verlieben.
Einige Forscher machen dafür die Sonne verantwortlich: Weil sie wieder häufiger und stärker scheint, produziert unser Körper weniger Melatonin, das Schlafhormon. Dadurch werden wir aktiver und nehmen unsere Mitmenschen intensiver wahr. Dann genügt manchmal schon ein Blick - und unser Herz wummert, als wollte es aus der Brust springen. Denn solche Frühlingsgefühle bedeuten für unseren Körper vor allem eines: Stress. Dementsprechend reagiert unser Herz und pumpt stärker und schneller.
Meisterin des Herzklopfens ist die Zwergfledermaus
Das ganze Jahr hindurch schlägt es, vor allem aber kräftig beim Sport: bis zu 200-mal pro Minute! Zum Vergleich: Sind wir entspannt, pocht es - abhängig von Alter und Fitness - nur 50- bis 100-mal. So oder so: ein lächerlicher Wert, vergleicht man ihn etwa mit der Herzfrequenz der Zwergfledermaus. Der Säuger bringt es selbst im Ruhezustand auf bis zu 972 Schläge pro Minute!
Auch das große Herz des kleinen Kolibris ist schlagkräftiger: Im Flug klopft es minütlich zwischen 800- und 1000-mal; während eines Päuschens immerhin noch 500- bis 600-mal. Viel gemächlicher verbringt dagegen die Große Teichmuschel ihr Dasein: Unter der harten Schale pocht deren Pumpe nur vier- bis sechsmal pro Minute - Frühling hin oder her.