Jedes Kind nimmt Horror anders wahr
Es ist schwer vorhersehbar, was bei einem Kind Angst auslöst. Denn ob ein gruseliger Film einem Kind Albträume bereitet, kommt auf das Wesen des Kindes und natürlich auch auf den Film selbst an. Während dem einen Kind aufgedreht herumtanzende Clowns schon Angst bereiten, empfinden andere vielleicht still finster dreinblickende Wölfe in Zeichentrickfilmen als unmittelbare Bedrohung.
Neben der schwer einschätzbaren Wahrnehmung machen auch die unterschiedlichen Entwicklungsstände der Kinder eine Beurteilung schwer. So ist es durchaus möglich, dass ein weit entwickelter Vierjähriger eine düstere Filmszene besser verarbeiten kann als ein sehr feinfühliger Sechsjähriger. Eine allgemeine Regel oder Altersgrenze für das Anschauen von Horrorfilmen gibt es daher nicht.
FSK-Empfehlungen als Anhaltspunkte
Vieles ist also Ermessenssache - auch bei Experten. So geben die FSK-Empfehlungen ab 6, 12, 16 oder 18 Jahren bestenfalls einen Anhaltspunkt. Der erfolgreiche Disneyfilm "Die Eiskönigin" war in Deutschland beispielsweise bereits ab 0 Jahren freigegeben. In Österreich wurde der Film, in dem eine verzauberte Prinzessinein ein einsames Leben in ihrem Eispalast führt, umgeben von düsteren Wölfen und einem Schneemonster, jedoch erst ab 6 Jahren empfohlen.
Man sollte jedoch nicht zu lange mit dem ersten Gruselfilm warten. Denn wenn Eltern ihren Kindern auch noch im Teenager-Alter Horrorfilme verbieten, riskieren sie, dass sich die Kinder die Gruselschocker selbst besorgen und heimlich anschauen.
Doch egal, in welchem Alter Kinder den ersten Horrorfilm anschauen: Den ersten Gruselfilm sollten sich Eltern mit ihrem Kind gemeinsam ansehen, um Szenen enventuell zu erklären oder im Notfall den Film auch abbrechen zu können. Besonders gut eignen sich übrigens alte Klassiker - hier ist die Bildtechnik weit weniger realistisch. Auch Humor im Film kann ein Vorteil sein.