Einen Tag heraus aus dem Schulalltag und stattdessen für den guten Zweck arbeiten: Das ist das Prinzip von Aktion Tagwerk. Gesine (19) war in ihrer Schulzeit selbst zweimal dabei und macht jetzt in einem der Aktion-Tagwerk-Büros ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)

Was hast du bei deiner Aktion Tagwerk gemacht?
In Deutschland darf man aufgrund des Jugendarbeitsschutzgesetzes erst ab 13 Jahren arbeiten, deswegen habe ich bei meinem ersten Aktionstag zuhause den Rasen gemäht und meinem Papa beim Aufräumen im Keller geholfen. Mit 17 Jahren habe ich dann einen Tag in der Parfümabteilung von Galeria Kaufhof gearbeitet. Ich war und bin sehr froh, dass für jeden Schüler jeder Altersstufe die Möglichkeit zur Teilnahme besteht!
Wer ist engagiert?
Wir sind acht Freiwillige und ein paar Festangestellte, die im Bundesbüro in Mainz und in den zwei Regionalbüros in Bonn und Berlin arbeiten. Gemeinsam mit Lehrern, Sozialarbeitern, Eltern und Schülervertretungen organisieren wir den Aktionstag an den Schulen. Die größte Beteiligung kommt aber natürlich von den Schülern, die bei uns zu Tagwerkern werden. Sie ist sehr wichtig, denn ohne sie würde Aktion Tagwerk gar nicht funktionieren!

Für wen oder was engagiert ihr euch?
Wir setzen uns gemeinsam mit allen Tagwerkern aus Deutschland für Gleichaltrige in unseren sechs afrikanischen Projektländern Ruanda, Uganda, Burundi, Ghana, Elfenbeinküste und Südafrika ein. Vor allem möchten wir die Bildungssituation in Afrika verbessern, denn jedes Kind auf der Welt sollte gleiche Chancen kriegen.
Wie engagiert ihr euch?
Jedes Jahr gibt es in der Sommerzeit den Aktionstag "Dein Tag für Afrika", der von Aktion Tagwerk organisiert wird. An diesem Tag gehen die Schüler nicht zur Schule, sondern arbeiten in einer Firma, die sie sich selbst aussuchen. Viele Schulen veranstalten auch Schulaktionen. Dies können zum Beispiel Flohmärkte, Kuchenverkäufe oder Sponsorenläufe sein.
Mit diesem Geld bauen wir unsere Bildungsprojekte in den afrikanischen Ländern weiter aus. In dieser Kampagne findet der Aktionstag am 23. Juni 2015 statt und trägt das Motto "Vernetzen. Verbinden. Verändern".

Wie ist die Idee zu der Aktion Tagwerk entstanden?
Unsere erste Vorsitzende, Nora Weisbrod, hat mit 17 Jahren einen Spendenlauf mit allen Schulen aus Ingelheim organisiert, da sie sich sozial für das Land Ruanda einsetzen wollte. Dieser Spendenlauf war ein riesiger Erfolg, weswegen Nora weiter darauf aufbauen wollte. Als Aktion Tagwerk durch die Hilfsorganisation "Human Help Network" gegründet wurde, wusste Nora noch nicht, dass daraus eine deutschlandweite Erfolgsgeschichte werden würde.
Was ist das Schönste an eurem Projekt?
Am schönsten finde ich, dass sich Kinder in Deutschland für Gleichaltrige in unseren sechs afrikanischen Projektländern einsetzen. Sie zeigen damit, dass ihnen nicht egal ist, was in der Welt passiert und dass sie etwas verändern möchten und auch können. Außerdem merken sie, dass Helfen Spaß machen kann und nicht immer langweilig oder schwierig sein muss. Ich finde es immer wieder toll, was die Schüler für Ideen haben, um beim Aktionstag mitzumachen: Straßenkonzerte, Stände auf dem Sommerfest und Aushelfen auf dem Wochenmarkt sind nur einige wenige Beispiele - das Engagement ist enorm!

Was ist das Schwierigste an eurem Projekt?
Manchmal ist es etwas schwierig, die Lehrer in der Schule telefonisch zu erreichen, mit denen man den Aktionstag gemeinsam organisiert. Denn in einer Schule ist immer viel los und deswegen erwischt man die Lehrer leider nur mit Glück.
Warum sollten sich gerade Kinder und Jugendliche für den guten Zweck einsetzen?
Weil sie dadurch selbst die Chance haben, die Welt, in der sie leben, positiv zu gestalten und zu verändern. Man muss und soll nichts so hinnehmen, wie es ist. Denn wenn man sich für verschiedene Dinge einsetzt, merkt man erst einmal, wie viel man verändern kann. Je jünger die Schüler dabei sind, desto früher wird ihnen bewusst, dass man die Zukunft in den eigenen Händen hält.
Wie kann man sich als Schüler für die Aktion Tagwerk anmelden?
Da es in Deutschland die Schulpflicht gibt, muss die Teilnahme von der Schule genehmigt werden. Wir haben Arbeitsvereinbarungen und "Go for Africa"- Spendenlaufkarten, die ein zuständiger Lehrer über den Rückmeldebogen bestellt, damit die Schüler diese ausfüllen und an uns schicken können. Das ist der erste Schritt zur Teilnahme an der Kampagne "Dein Tag für Afrika". Weitere Informationen über die Aktion Tagwerk gibt es unter: www.aktion-tagwerk.de
Schlagt Personen für unsere Themenreihe vor!
Auch ihr seid engagiert und wollt euer Projekt in unserer Themenreihe vorstellen? Oder kennt ihr jemanden, der sich für den guten Zweck einsetzt und gut zu "Engagiert!" passen würde? Dann schreibt eine E-Mail an textredaktion-online@GEOlino.de und erzählt uns davon!