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Was seht ihr auf dem rechten Bild? Einfach nur schwarze Quadrate und weiße Linien! Aber halt. Was sind denn das für graue Punkte, die an den Schnittpunkten der hellen Bänder aufflackern und sofort verschwinden, wenn man sie genauer anschauen will? Vergackeiern uns unsere Augen? Stimmt!
Null Punkte für die Netzhaut!
Die grauen Punkte sind eine Illusion - und Schuld daran ist die Arbeitsweise der Millionen Sehnerven auf eurer Netzhaut: Wenn ihr das Bild betrachtet, dann nimmt jeder dieser Nerven ein kleines Lichtpünktchen davon auf und leitet die Information über dessen Helligkeit ans Gehirn weiter. Weil die weißen Bänder überall von den schwarzen Flächen umgeben sind, reagieren die Sehnerven besonders stark auf das weiße Licht dazwischen - die Linien erscheinen daher besonders hell. Außer an den Stellen, wo sie sich kreuzen: An diesen weißen Schnittpunkten ist der Kontrast, der Gegensatz zwischen weiß und schwarz, nicht so stark. Denn nach oben, unten, links und rechts schließen ja überall weiße Linien an. Für einen Sehnerv, der das Licht von diesem Schnittpunkt aufnimmt, sticht die weiße Farbe also gar nicht so besonders hervor.

Die Folge:
Die Schnittpunkte der weißen Linien erscheinen uns nicht ganz so weiß wie die anderen weißen Stellen - und flackern deshalb grau. Noch stärker ist die Illusion bei der farbigen Gitter-Abbildung links. Hier blinken schwarze Punkte auf den gelben - und zwar dort, wo ihr gerade nicht direkt hinschaut. Warum das so ist? Dafür haben sogar die Erfinder dieser Täuschung noch keine Erklärung gefunden.
Verhexte Figuren
Auf den ersten Blick geht alles mit rechten Dingen zu. Aber schaut genau hin. In diesen Bilder sind die Gesetze der Physik außer Kraft gesetzt.Die Figuren sehen auf den ersten Blick ganz vernünftig aus. Das liegt daran, dass sie sich aus vollkommen korrekt gemalten Teilen zusammensetzen. Wenn ihr einen Teil der Figur abdeckt, scheint deswegen auch alles vollkommen in Ordnung zu sein. Nehmt ihr die Hand aber wieder weg, geht es immer nur abwärts - und das kann ja schließlich nicht sein!

Die Verwirrung hat einen einfachen Grund:

Die einzelnen Teile sind so verbunden, wie es im normalen Leben gar nicht geht. Das durchschaut man aber nicht auf den ersten Blick - unser räumliches Sehen spielt uns einen Streich! Die große Zeichnung von Escher funktioniert nach demselben Prinzip - nur dass die Tricks wegen der vielen schönen Details noch schwerer zu durchschauen sind.
Echt schräg - oder doch nicht?
Wetten, dass die mittleren Strecken der Figuren in Bild 1 gleich lang sind? Niemals, sagt ihr? Dann messt mal nach. Dass uns die untere Strecke länger erscheint, liegt daran, dass unser Gehirn beim Betrachten von Figurenteilen immer auch die gesamte Figur "mitliest". Und da die untere insgesamt länger ist, erscheint uns auch ihr mittlerer Teil länger.


Ähnlich ist das mit den Täuschungen in den Bildern 2 und 3: Die Linien sind vollkommen parallel zueinander! Die Quadrate und die kleinen Striche gaukeln uns vor, dass die Linien zusammenlaufen.

Gleiche Kreise
Die Erfinder der optischen Täuschung links haben sich ein ganz einfaches Prinzip zunutze gemacht: Gleich große Figuren wirken unterschiedlich groß - je nachdem, was daneben abgebildet ist. So ist der linke schwarze Kreis genauso groß wie der rechte. Dass wir ihn als größer empfinden, liegt nur daran, dass die roten Kreise drumherum kleiner sind als bei dem zweiten Bild. Ganz schön leicht auf die Schippe zu nehmen unser Gehirn, oder?
