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Berthold Steinhilber belegte dieses Jahr in der Kategorie "Sport" des World Press Photo Award den zweiten Platz. Und die Tierfotografen Heidi und Hans-Jürgen Koch haben den dritten Preis in der Kategorie "Natur" gewonnen. Echte Profis, also. Von ihnen erfahrt ihr, wie gute Bilder mit Leichtigkeit entstehen...
Tipps von Berthold Steinhilber
Fotografieren bei wenig Licht
Besonders spannend sind Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen. Zum Beispiel in dunklen Räumen oder draußen nach Untergang der Sonne. Hier gilt: Nicht gleich die Kamera einpacken, wenn die Sonne verschwunden ist.
Es gibt auch nach Sonnenuntergang gute Möglichkeiten, interessante Bilder zu machen. Wichtig ist zunächst, dass man sich dazu ein Stativ zulegt. Es genügt schon ein kleines Taschenstativ oder sogar ein Stativ für den Flaschenhals (allerdings nur für kleine Kompakt-Digitalkameras). Wer kein Stativ hat, legt die Kamera irgendwo auf einen soliden Untergrund. Außerdem braucht ihr eine Kamera mit der Möglichkeit zur Langzeitbelichtung. Dann schaltet ihr die Belichtungsautomatik der Digitalkamera aus und beginnt im Modus M (M steht für manuell) die Langzeitbelichtung.

Hier könnt ihr euch Bilder von Berthold Steinhilber ansehen
Gerade in Städten mit unterschiedlichen Lichtquellen kann man sehr spannende Stimmungen einfangen. Hier genügen schon Belichtungszeiten zwischen einer und fünfzehn Sekunden um tolle Aufnahmen zu bekommen. Diese Zeiten sind mit fast allen kompakten Digitalkameras möglich. In Innenräumen funktioniert das auch prima. Aus dunklen finsteren Räumen werden auf dem Foto dann hellere Räume mit interessanten Farbstimmungen.
Fotografieren ohne Kamera
Wer noch alte Filme zuhause hat, aber keine Kamera mehr dazu besitzt, der kann tolle Experimente machen. Das Verfallsdatum der Filme einfach ignorieren und ausprobieren: Baut euch aus elber eine Lochkamera! Dazu nehmt ihr eine Schachtel, Dose oder Holzkiste und stecht mit einer Nadel ein kleines Loch durch die Vorderseite. Das Loch klebt ihr dann mit Knete zu. Den Film zieht ihr im Dunkeln aus der Filmpatrone und klebt ihn mit Tesa an die Innenseite eurer "Kamera". Fertig!
Bebilderte Bastelanweisung Lochkamera
Jetzt könnt ihr euch ein Motiv für die Aufnahme suchen: Stellt eure selbstgebastelte Kamera auf den Boden oder besser auf einen leicht erhöhten Gegenstand, wie zum Beispiel einen Stuhl. Dann entfernt ihr die Knete von dem kleinen Loch eurer Kamera, belichtet den Film ein paar Sekunden und klebt das Loch wieder zu.
Jetzt könnt ihr den Film im Dunkeln wieder zusammenrollen, zurück in seine Filmdose stecken und zum Entwickeln bringen. Die Abzüge könnt ihr dann noch zusammen kleben: Das Ergebnis ist ein ein tolles Panorama auf Film - leicht unscharf, aber mit interessanten Effekten und Farben.
Nehmt an unseren aktuellen Fotowettbewerben teil!
Tipps von Heidi und Hans-Jürgen Koch
Spaß am Fotografieren
Die Technik ist am Anfang gar nicht so wichtig. Viel wichtiger ist, dass ihr Spaß daran habt, Bilder zu machen. Also, rennt nicht irgendeinem Ideal hinterher oder versucht es Anderen nachzumachen. Es kommt mehr darauf an, dass ihr Lust darauf habt, ein bestimmtes Bild zu schießen.
Tierfotos
Ihr solltet die Tiere einfach einmal eine Weile ungestört lassen und ruhig beobachten, was sie so machen. Dabei könnt ihr euch überlegen, welche Fotos man aus dieser Situation "rausholen" könnte. Dazu gehört, dass man immer versucht zu erahnen, was als Nächstes passieren könnte. Wenn zum Beispiel zwei Hunde spielen, könntet ihr darauf warten, dass sie sich anspringen. Haltet dabei immer die Kamera bereit, um schnell auslösen zu können!
Perspektiven
Versucht einmal ein Motiv aus möglichst vielen verschiedenen Perspektiven aufzunehmen. Zum Beispiel könnt ihr mit euren Haustieren herumtollen und dabei immer Bilder machen. Oder ihr fotografiert einen Gegenstand ganz aus der Nähe, so wie wir es für die Fotoreihe "Augen-Blicke" gemacht haben. Da sind wir ganz nah an die Tiere heran gegangen und haben ihre Augen fotografiert. Die Ergebnisse sahen gar nicht mehr aus wie Augen, sondern eher wie bunte Landschaften. Viel auszuprobieren - darauf kommt es an!
