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Von Fensterbänken, Computermonitoren und Schreibtischen strahlen sie einen an: Die Tapsi Törtels, die Crazy Crocos und natürlich die Happy Hippos findet man in fast jeder Wohnung. Kein Wunder, schließlich werden allein in Deutschland jedes Jahr unglaubliche 400 Millionen Ü-Eier verkauft. Und das längst nicht nur an Kinder: Auch viele Erwachsene hat das Sammelfieber gepackt. Sie wollen nicht unbedingt das Schokoladenei, sondern vor allem seinen Inhalt.
Wahre Sammelleidenschaft
Dabei kommen viele Sammler auf die ungewöhnlichsten Ideen, um an die begehrten Figürchen zu kommen. Einige zählen im Supermarkt an der Palette jedes siebte Ei ab, andere schütteln die Ü-Eier dicht an ihrem Ohr, um am Klappergeräusch zu erkennen, ob sich im Inneren eine Figur verbirgt. Wer ganz sicher gehen möchte, kauft oder ersteigert fehlende Stücke einer Serie im Internet. Für sehr seltene Stücke zahlen manche Sammler sogar bis zu 8000 Euro!
Eine Ausstellung rund ums Ei
Diesem Kult um die handbemalten Figuren widmet das Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt am Main jetzt eine Ausstellung: in "Ü - das Gelbe vom Ei. 30 Jahre kinder Überraschung" können noch bis zum 30. Mai rund 2000 Miniaturen, mehrteiliges Spielzeug und Puzzles aus drei Jahrzehnten bestaunt werden. Der Erfolg der Ü-Eier kam für den Hersteller Ferrero allerdings überraschend: Noch vor 20 Jahren wollte nämlich kaum jemand ein Schokoladenei kaufen.
Der erste Erfolg
Das änderte sich blitzartig, als die erste Sonderserie herauskam. Damals waren es die Schlümpfe, die sich "in jedem siebten Ei" versteckten. Und auf einmal wollte jeder Ü-Eier haben. Danach gab es die "Happy Frogs", die erste Eigenkreation. Eine der erfolgreichsten Serien ist allerdings bis heute die der freundlichen hellblauen Nilpferde: Die "Happy Hippos" gingen sieben Mal in Serie und griffen dabei immer aktuelle Themen auf. Einmal erschienen die niedlichen Dickhäuter sogar in Star Wars-Kostümen!
Weltweites Sammelfieber

In Deutschland gibt es schätzungsweise 300 000 Überraschungsei-Sammler. Allerdings befinden sie sich in bester Gesellschaft, denn die Eier, die "Spiel, Spannung und Schokolade" versprechen, werden in 40 Ländern verkauft. Und auch dort gibt es leidenschaftliche Ü-Ei-Fans, die Sammlerbörsen veranstalten und Preiskataloge herausgeben. Besonders begehrt ist das Schoko-Ei bei den Japanern. Bei denen sieht das Ei allerdings ein bisschen anders aus: Es ist mit einem japanischen Schriftzug bedruckt, bei dem nur die Farbe ahnen lässt, dass hier "kinder Überraschungsei" steht. Und die Spielzeugkapseln sind nicht gelb wie bei uns, sondern zur einen Hälfte gelb und zur anderen orange.
Ü-Ei-freie Zone
In Polen sind zur Zeit die "Ötzis" aktuell, allerdings tragen sie hier den langen Namen "Jaskiniowe Ludki". Und in Frankreich reißen sich alle um einen limitierten Karton mit zwölf "kinder surprise" Eiern. Es gibt allerdings auch Länder, in denen Überraschungseier verboten sind. In Amerika gibt es zum Beispiel ein Gesetz, das verbietet, Süßigkeiten mit Spielzeug im Inneren zu verkaufen. Dies soll dafür sorgen, dass Kleinkinder, die die Schokolade essen, nicht aus Versehen ein kleines Plastikteil verschlucken.